laut.de-Kritik

Jay Kays funky Discofieber funktioniert nach altem Rezept.

Review von

"Ich denke, wir haben uns wieder einen ganzen Schritt weiterentwickelt", sagt Jamiroquais Jay Kay. "Das Schlimmste ist, wenn man sich wiederholt", meinte Pulp-Frontmann Jarvis Cocker jüngst. Womit beide die Grundproblematik der Popmusik auf den Punkt gebracht hätten. Natürlich klingen Jamiroquai, die einstigen Dancefloor-Revolutionäre, wie immer. Wie immer aber auf einem Niveau, dem viele ein Musikerleben lang hinterher laufen. Und zwar vergeblich.

Jay Kay kennt das Jamiroquai-Bandgefüge wie kein Zweiter, und er weiß, wo die Veränderungen liegen. Diese mag man bei den ersten Takten der neuen Single nicht unbedingt erkennen. Nichts desto trotz ist das housig angehauchte "Little L" mit pumpendem Disco-Bass, klasse Samples und Jay Kays beschwingt straighter Soulstimme eine gute Tanzboden-Nummer. Den Einfluss des neuen Gitarristen Rob Harris spürt man auf "Stop Don't Panic". Der kraftvollste Track des in entmannter Version vorliegenden Longplayers steht in der Tradition des Hits "Deeper Underground". Mehr solcher fast "funk-rockender" Stücke kann man Jamiroquai nur wünschen.

Jay Kay und Co. wird seit geraumer Zeit vorgeworfen, dass sie sich innerhalb ihres Bandkontexts nicht wirklich weiterentwickeln. Die Jamiroquai-Zutaten und ihre Verarbeitung kennt man: Funk und Soul treffen auf house-geschwängertes Discofieber. Aber Jamiroquai sind und bleiben eine hervorragende Live-Band. Dass Jay Kay (zeitlos) gute Songs schreibt, kann auch niemand ernsthaft bestreiten. Die Ballade "Corner Of The Earth" klingt wie ein Mix aus Latin-Pop und der Filmmusik zu "Mummy". "Picture Of My Life" empfehle ich dem nächsten Bond-Film als Titeltrack.

Nach French Vocal House klingt "You Give Me Something" und auch "Feel So Good" kommt im House-Gewand daher. Die melodiös groovenden Alternative-Dancer steuern noch immer stilsicher durchs Banduniversum, das inzwischen viele Menschen teilen. Und so bitte ich euch, dem guten Jay Kay und seinem neuen Gitarristen zu den vier Punkten zu verhelfen, die sie im Grunde verdienen.

Trackliste

  1. 1. Feels So Good
  2. 2. Little L
  3. 3. You Give Me Something
  4. 4. Corner Of The Earth
  5. 5. Love Foolosophy
  6. 6. Stop Don't Panic
  7. 7. Black Crow
  8. 8. Main Vein
  9. 9. Twenty Zero One
  10. 10. Picture Of My Life

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