laut.de-Kritik
Sie will mich fühlen, deep inside her, she wanna have will sagen Sex...
Review von Kai KoppIch gebe zu, ich mag es, wenn Musik meine Aufmerksamkeit einfordert. So wie das mehr als gelungene Intro, das mich aus meinen Gedanken reißt und die Platte hervorragend eröffnet. Es geht um das neue Album von lovely Janet: "All for you", das dem Spiegel-Rezensenten nicht so recht gefallen wollte. Der erwähnte Opener und das eigentlich erste Stück "You ain't right" bestätigen dieses harte Urteil auf keinen Fall. Auch die Singleauskopplung "All for you" hüpft in Erwartung des Sommers freundlich vor sich hin, ohne dabei aufdringlich zu wirken ;-)
Die Pop-Diva bleibt bei ihrem gut bewährten Stilmix aus Funky R'n'B-Soul mit Hip Hop-, Disco-, Dance- und 2Step-Anleihen. Auch beim Produzententeam verlässt sie sich auf die langjährigen Weggefährten Jimmy Jam und Terry Lewis, die auch auf dem 1997er Album "The velvet rope" schon Hand anlegten.
"Would you mind"! Hier haucht mir Janet in's Ohr, dass sie mich fühlen will, deep inside her, dass sie wanna have will sagen Sex with oops when we oooo...
Wirklich aufhorchen lässt mich erst "Trust a try" wieder. Fetter Groove, fette Gitarre, super Zusammenspiel zwischen Stimme und den sperrig arrangierten Streichern. Hier stimmt alles. Würde mal sagen, das ist der Kandidat für die zweite Single. Bei "Son of a gun" zeigt Janet eindrucksvoll, dass sie vielen erfolgreichen Kollegen als Inspirationsquelle dient. Destiny's Child, Macy Gray und N Sync zollen ihr deshalb bei MTV's "Icon"-Show ihren Respekt in Form von Superstar-Coverversionen. "Someone to call my lover" versüßt das Leben mit sehr schönen akustischen Gitarren und 2Step-Anleihen. "Doesn't really matter", die 2000er Singleauskopplung aus dem Soundtrack von "Der verrückte Professor 2" leitet das Ende ein.
Meine anspruchsvollen Verwöhnaromaohren hat Janet nicht eregieren können (trotz Texten, die aufgrund ihres Moralzerstörungspotentials aus den englischen Woolworth-Filialen verbannt wurden). Aber ich glaube, das war nicht ihr erklärtes Ziel. Ich denke, Janet wollte uns einfach ein wenig den Sommer versüßen, ohne unsere Energie zu sehr zu fordern. Das ist ihr auch gelungen.
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