laut.de-Kritik
Eine lässige Traurigkeit mit Herz und Hirn.
Review von Jasmin LützSchon einmal das Hirn ins Laptop gesteckt? Nein? Dann mal bitte schnell zur neuen Jeffrey Lewis-CD "Em Are I" greifen. Nicht nur musikalisch ist der Mann aus New York immer wieder eine gute Nahrung für den Kopf.
Auch rein optisch überzeugt Lewis mit seinem kreativen Händchen. Ein Gesicht, zunächst noch bandagiert auf dem Cover zu sehen, wird im Inneren förmlich entblättert und letztendlich bleibt nur noch die Gehirnmasse auf dem Rohling kleben.
Mit viel Gefühl, lustigen Anekdoten und Überlegungen tourt er gemeinsam mit seinem Bruder Jack (Bass) und David Beauchamp am Schlagzeug durch die Welt. Diesmal unter dem Namen The Junkyard. Die Garagen-Tür öffnen sie mit "Slogans" und entführen den Hörer gleich in den New Yorker-Kosmos der rasanten Kauzigkeit.
Sie thematisieren tragisch-komische Geschichten über Beziehungen, die man hat oder auch nicht. In "If I Exists" ist es egal, ob man keine, eine oder mehrere Freundinnen hat. Letztendlich macht keine Situation den Sänger glücklich. Bei den eingängigen Folk-Blues-Melodien wird auch gerne fröhlich in die Hände geklatscht, trotz des traurigen Songtitels ("Broken Broken Broken Heart").
Als Künstler ist Lewis vielseitig. Er ist Comiczeichner, Erzähler, Dichter und Singer/Songwriter und somit ist seine Palette an Songs reichhaltig und abwechslungsreich. Zuletzt begeisterte er live und auf CD mit unglaublich guten Coverversionen der legendären Anarcho-Punk-Band Crass ("12 Crass Songs"). Und er wird uns weiterhin mit seiner lässigen Traurigkeit in immer größeren Clubs beglücken!
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