laut.de-Kritik
Emanzipation auf die ganz, ganz billige Art.
Review von Benjamin BuntzelHaben sich Destiny's Child nicht vor ungefähr drei Jahren aufgelöst? Klar, man vermisst Beyoncé zuweilen. Doch sobald man Kelly Rowlands neue Platte "Miss Kelly" auflegt, schleicht sich ein vertrautes Gefühl ein.
Obwohl bei "Work" und "Flashback" keine Features angegeben sind, bekommt man den Eindruck, hier würden die drei Mädels wieder um die Wette trällern. Der massive Einsatz von übereinander gelegten Gesangsspuren bewirkt diesen Flashback. Auch bei den restlichen Tracks kommt es einem so vor, als sei man dem ein oder anderen Rhythmus schon in einem billigen R'n'B-Schuppen über den Weg gelaufen.
Und so läuft das gesamte Album nach derselben Masche ab. Relativ slowe und solide Beats pluckern da frei nach der "Bloß keine Experimente"-Devise. Auch Kellys Texte, die nach der ewigen Herz- und Schmerz-Leier funktionieren, dürften nur eingefleischte Fans von den Socken hauen.
Was von der einzigen "Independent Woman" durchblitzt, ist kläglich und wirkt dagegen aufgesetzt. Besonders wenn sie gemeinsam mit Eve der Männerwelt in "Like This" erklärt: "The girl that they used to know done changed / Now they sayin' Ms. before they reachin' my name". Äußerst nervtötend gestalten sich auch die permanent eingesetzten "Ladies"- Sprechchöre im Hintergrund. Emanzipation auf die ganz, ganz billige Art. "Told you I'm going to bump like this (Ladies!!!)".
Kriegt Eve ihren Sermon, mit dem sie schon Gwen Stefani supportete, noch auf die Reihe, fällt Snoop Doggs Feature doch deutlich vom gewohnten Niveau ab. Solange die Kohle stimmt, juckt es den Gangsta wohl nicht, wenn er seinen guten Namen weit unter Wert verkauft. Oder ließ sich Kelly am Ende auf Snoops Vorschlag "We can get a little stupid" ein?
Die uninspirierte Liebeserklärung an die Jungs aus dem "Ghetto" hinkt jedenfalls auf einem total lahmen Beat und Kellys als Engelstimme inszeniertes Krächzen verdient das Warnschild "Vorsicht Ätzend". Bei "Still In Love With My Ex" hätten die Komponenten genau diese Titel-Floskel aus dem Refrain kürzen sollen. Dann hätten sie sogar ein kleines Kompliment verdient. Säßen die Verantwortlichen beim DSF-"Doppelpass" und würden bei "This Is Love" statt über Liebe über Fußball philosophieren, müssten sie dafür ein kleines Vermögen ins Phrasenschwein werfen.
Kelly Rowland nutzt die Chance nicht, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Natürlich ist es nicht verwerflich, Elemente eines erfolgreichen Konzeptes zu verwenden. Aber hier tönt es, als sei eine alte Destiny's Child Platte in den Köpfen der Produzenten hängegeblieben.
17 Kommentare
Die Review ist - aus der Sicht des verwendeten Vokabulars - leider genau so langweilig, wie es die Platte zu sein schein. Wären da weniger Wortwiederholungen, das Ganze würde um einiges spritziger daherkommen und zumindest beim Lesen Freude machen.
Im Übrigen könnte man beim "Phrasenschein" noch ein W einsetzen, damit das kleine Ferkelchen heute Nacht gut schlafen kann
Better luck next time, ich freu mich trotzallem drauf!
beyonce ist viel besser
und ein pferdegesicht hat die kelly auch.
pfui
heisst das dann nicht:
beyonce>>>>>>>>>kelly rowland
Ich hab keine Ahnung von dem Album und werd mir auch keine Meinung bilden, aber: Der Beat von "Like This" ist cool!
Das Album ist meines erachtens das beste RnB-Album des Jahres.
Hat sich hier irgendjemand die CD wirklich angehört? o.O
Kelly ist eine sehr solide Sängerin, Songschreiberin, composer & Produzentin.
"(...) und ein pferdegesicht hat die kelly auch. pfui"
bei so einem Kommentar fehlen mir die Worte.
Bist ja mal null oberflächlich?
Zitat (« ihr bekackten gangztaz und bitches, ich hau euch mitm pimmel aufn kopf, dann habt ihr gehirnerschütterung! »):