laut.de-Biographie
Lady Blackbird
Es gehört schon Mumm dazu , sich ausgerechnet nach Nina Simones Protextsong "Blackbird" zu benennen. Lady Blackbird kann sich diesen Vergleich erlauben. Mit ihrem Debüt "Black Acid Soul" versetzt sie Kritiker*innen in Verzücken.
In einem puristischen Retro-Sound bietet sie reduziertem Jazz mit einem Hauch Soul, der immer ihre einnehmende Stimme in den Mittelpunkt stellt. Diese klingt wie eine Mischung aus Mahalia Jackson und eben Nina Simone. Kehlig, ausdrucksvoll und voller Kratzer, als hätte sie bereits jeden Schmerz und jede Freude erlebt. Eine alte Seele, die es eher durch Zufall in unser Jahrzehnt schaffte.
Der Weg zu "Black Acid Soul" erfolgt über viele Umwege. In ihrer Kindheit nimmt die in Los Angeles geborene Marley Siti Munroe ein christliches Label unter Vertrag, arbeitet sie mit der christlichen Rock-Rap-Band DC Talk. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals nicht gesungen zu haben", erinnert sie nicht. "Das war es, was ich konnte, und ich wollte auch gar nichts anderes machen."
Mit 18 kommt sie aus dem Vertrag frei, bleibt aber dem ehemaligen DC Talk-Mitglied Toby Mac treu. Auf dessen ersten vier Alben hört man ihre Stimme und sie tourt mit ihm.
Zunehmend fühlt sie sich im christlichen Umfeld eingeschränkt, arbeitet stattdessenn mit Produzenten wie etwa dem Team Jimmy Jam und Terry Lewis. Der R'n'B-Song "Boomerang" schafft es 2013 bei Epic nicht über eine Promo-Single hinaus. Kreative Differenzen führen zur Trennung vom Label. Die nächsten Jahre bleibt Munroe im Hintergrund, schult ihre Stimme als Studio- und Live-Musikerin. 2020 übernimmt sie in Supernovas "Can't Stand It" erstmals wieder die Hauptrolle. Nun entwickelt sich alles schnell.
An dieser Stelle kommt Musiker und Produzent Chris Seefried ins Spiel, der kurz vorher maßgeblich mit Andra Day an deren für den Grammy nominierten Album "Cheers To The Fall" beteiligt war. Gemeinsam erarbeiteten sie ein neues, endlich zu Munroes Stimme und Person passendes Konzept: Lady Blackbird. "Wow, ich arbeite tatsächlich mit den besten neuen Sängern zusammen, die es gibt - Andra und Lady Blackbird sind zwei der großartigsten Sängerinnen auf dem Planeten", freut er sich.
Noch 2020 erscheint mit eben Nina Simons "Blackbird" der erste Track und findet sich mitten in der Black Lives Matters-Bewegung wieder. Textlich könnte er ein zweites Mal kaum besser passen. Ende 2021 findet Munroe mit dem Album "Black Acid Soul" endlich das musikalische Zuhause, das sie so lange gesucht hat. Zu ihren Musikern zählt unter anderem Miles Davis-Pianist Deron Johnson.
"No place big enough for holding / All the tears you're gonna cry / 'Cause your mama's name was lonely / And your daddy's name was pain / And they call you little sorrow / 'Cause you'll never love again / Why you wanna fly Blackbird / You ain't ever gonna fly" – "Blackbird" (Nina Simone/Herbert Sacker, 1963)
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