laut.de-Kritik
Ein Dance Album, das in den Clubs eine herausragende Rolle spielen könnte.
Review von Gerd HauswirthLe Hammond Inferno besteht eigentlich aus den DJs Holger Baier und Marcus Liesenfeld, die trotz ihres Bandnamens nicht in Frankreich leben, sondern in Berlin. Beide zogen schon seit Beginn der 90er Jahre auf Easy-Parties durch die Welt und begleiteten Bands wie Stereolab, Blur, Echobelly, St. Etienne, Pizzicato 5, u.a. auf ihren Tourneen. Bemerkenswert ist außerdem, dass Le Hammond Inferno ihren Song "Easy Leasing Superstar", mit Hilfe von Hackern des CCC Grevenbroich, auf den Großrechner von "Nike" loadeten, wodurch die Musik fälschlicherweise für Nikes letzte Trainingsschuh-Werbung benutzt wurde.
"My First Political Dance Album" überrascht und begeistert schon beim erstmaligen Hören. Mit klarer Struktur gehen die DJs an die Lieder heran und schaffen mit groovigen Beats tatwahrhaftig ein Dance Album, das für Clubs eine herausragende Rolle spielen könnte. Auf dem Album werden hauptsächlich BigBeat, House und Hip Hop als Grundrhythmen verwendet, die die DJs mit innovativen und auch fröhlichen Samples bestückten. Vielfalt und Tiefe zeichnen die Platte aus und formen sie so zu intelligenter Tanzmusik.
Trotz allem Wohlwollen kann die Übersetzung "Mein erstes politisches Tanzalbum" dennoch nur als falsch bezeichnet werden: Tanzalbum, wie oben erwähnt, ja - politisch beim besten Willen nicht. Thematischer Hintergrund sind eher Belanglosigkeiten und Nonsense. Abschließend sei dem Leser gesagt: Reinhören kann nix schaden und wird eventuell belohnt mit einem Album, das ein bisschen aus der Reihe fällt.
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