laut.de-Kritik
All we do is party? Keine weiteren Fragen.
Review von Karim Chughtai"All we do is party, ha ha ha", verbreitet Rapper N.O.R.E. seit einem Jahr als Kunde des kanadischen Duos in "Bounce". Mit ihrem zweiten Album erheben MSTRKRFT die Faust Gottes, um erneut ein Gewitter aus kompromisslos hartem Electro zu entladen. Roh, laut, übersteuert, stets an der Belastungsgrenze jedes Boxenturms.
Wie es die Punkrock-sozialisierten Al-P (Al Puodziukas) und JFK (Jesse Frederick Keeler) selbst beschreiben, bestand für ihr zweites Album das Augenmerk darin, "Festival-Feuerwaffen" zu kreieren, welche die Munition für den globalen Rundumschlag ihrer DJ-Sets liefern sollen.
Dabei setzen sie verstärkt auf die Unterstützung von zahlreichen Schwergewichten aus der Hip Hop- und R'n'B-Landschaft als Gast-MCs. N.O.R.E. alias Noreaga, Thunderheists Isis, Wu-Tang-Ghostface Killah, Piano-Profi John Legend, Rap-Veteran E-40 als auch Kuschelheld Jahmal (The Carps) folgten der Einladung ins Studio.
Das alles erscheint zunächst zwar spektakulär, wirkt sich letztlich jedoch eher harmlos auf das Gesamtergebnis "Fist Of God" aus. MSTRKRFT verstehen es par excellence, Death Metal-gleiche Gitarrenriffs in stringente, elektronische 4/4-Takte zu binden, druckvolle Beats aus den Drum Machines zu saugen, Synthesizer bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen und das Ganze mit der nötigen Portion Noise zu kitzeln. Am Stück gehört verliert sich das Album trotzdem in krachender Belanglosigkeit - Masterkrach bzw. MSTRKRCH quasi.
In den neuen elf Songs verwenden sie fast ausschließlich dieselben Sounds und Synthesizer-Einstellungen wie beim ersten Album "The Looks", als wären sie als Preset gespeichert. Innovationen sucht man vergeblich - bis auf massig Vokalparts. Bleiben die aus, wie in "Vuvuvu" oder "1000 Cigarettes", klingt das trotzdem frisch und gibt der Platte wiederum Abwechslung. Und klar schlägt das Wetteifern um die Partykrone zwischen N.O.R.E. und Isis in "Bounce" dermaßen ein, dass Tanzböden auf längere Zeit unfruchtbar vegetieren. Das Konzept funktioniert, aber weniger bleibt mehr.
John Legends Synthie-Pop-infizierte sanfte Klavier-Ballade "Heartbreaker" als auch Ghostface Killahs Fluch-Erguss "Word Up" wirken dadurch wie auch Jahmals R'n'B-Schnulzen-Alarm in der Tracklist eher lieblos aneinandergereiht.
Schön ist, dass MSTRKRFT ihrer Punkattitüde treu bleiben und nach wie vor weniger auf Gefrickel am Computer denn auf Geschrammel an der Gitarre und sogar vollständig analoge Produktion setzen. Dosierung und Lautstärke lauten die Stichworte im Umgang mit der Faust Gottes. Detoniert ein MSTRKRFT-Kracher im Club, verwandelt das Gäste in einen Mob hüpfender, kreischender Raver und Hausanlagen in Staub. Einzeln geht der Großteil der Tracks ebenfalls richtig ab, das gesamte Album von vorn bis hinten durchgehört wird leider langweilig.
3 Kommentare
Vuvuvuvuvuvuvu
Richtig kacke. Und ist das nicht auch schon seit Februar draussen?
haha ich hab mir das in amerika vor n paar monaten geholt dachte echt das wär hier auch shcon raus!
naja ich bin ehrlich gesagt entäuscht
2/5