laut.de-Kritik

R'n'B, Soul und Funk mit prominenten Gästen.

Review von

Macy Gray macht Karriere ganz ohne pornografische Hilfsmittel. Vielmehr gibt die dreifache Mutter, die neben der Musik eine eigene Modelinie, Schauspielerei und die Gründung einer Musikschule schultert, ein perfektes Rolemodel im Sinne Ursula von der Leyens ab. Ihren hohen Wiedererkennungswert verdankt die R'n'B-Chanteuse aus den USA vor allem ihrer angerauten Stimme.

Musikalisch beschreitet die Songwriterin bekannte Wege. Das gilt auch für Will I Ams Produktion und die Gast-Kollaborationen. Die Single "Finally Made Me Happy (feat. Natalie Cole)" ist ein poppig-akustisches, von Streichern und Klavier unterlegtes R'n'B-Stück im 6/8-Takt. Innovativ klingt das höchstens im Detail, auch wenn der Black Eyed Pea Macys selbstredend eine ausgefeilte Produktion mitliefert.

Die Songwriterin hat ihren Black Music-Kosmos zudem wieder deutlicher in Richtung R'n'B und Soul verschoben. Funky Vibes sind ebenfalls nicht weit, während der Hip Hop höchstens in der Black Eyed Pea'schen Definition eine Rolle spielt. So gehört das für Albumverhältnisse recht kantige und sich lässig nach vorne lehnende "Ghetto Love" zu den besten Tracks.

Hervorzuheben sind daneben die beiden mit Justin Timberlake entstandenen Titel "Okay" und "Get Out", der funkigste Track des Albums. Beide Stücke überzeugen mit punktgenau gesetzten Beatkonstrukten und gebrochenen Arrangements. Macy setzt ihre Stimme hier zudem weniger gefällig als abgedreht ein. "Glad You're Here" mit Will I Ams Bandkollegin Fergie setzt dazu den langweiligen Gegenpol.

Leicht angeschickert schreitet auch das elektronische und treffend betitelte "Treat Me Like Your Money" voran - inklusive Will I Ams Gastauftritt. Kurios hier: In Amerika scheint man derzeit Dead Or Alives "Spin Me Right Round (Like A Record)" entdeckt zu haben. Was Jessica Simpson covert, samplet Macy schon lange. Unterm Strich eine gut abgehangene Platte mit hoher Reichweite - viel mehr gibts nicht zu vermelden.

Trackliste

  1. 1. Finally Made Me Happy
  2. 2. Shoo Be Doo
  3. 3. What I Gotta Do
  4. 4. Okay
  5. 5. Glad You're Here
  6. 6. Ghetto Love
  7. 7. One For Me
  8. 8. Strange Behavior
  9. 9. Slowly
  10. 10. Get Out
  11. 11. Treat Me Like Your Money
  12. 12. Everybody
  13. 13. AEIOU

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