laut.de-Kritik
Die Wahrheit schmerzt.
Review von Kai ButterweckVor zwei Jahren verblüfften Maroon 5 die Welt mit folgendem Statement: "Wir sind eine Band, die quasi immer ganz, ganz dicht dran war am ultimativen, waschechten Pop-Sound. Für "Overexposed" haben wir uns nun zum ersten Mal getraut, diesen richtigen, astreinen Pop zu machen – also Stücke, die eingängiger nicht sein könnten und fürs Radio gemacht sind. Wir haben uns also gesagt: 'Lass uns doch einfach mal das machen und zu dem stehen, was wir im Grunde genommen schon immer waren.'" Für diese Worte ernteten Maroon 5 zunächst einmal von allen Seiten Applaus.
Endlich war da mal ein Kollektiv, das ehrlich war – eine Band, die es scheinbar leid war, sich hinter tätowierten Armen und längst verkümmerten Rockwurzeln zu verstecken. Pop-Musik ist schließlich ne tolle Sache, oder? Was ist verkehrt daran, mit Samples, Beats und jeder Menge Retorten-Effekte herumzuexperimentieren? Natürlich nichts, werter Herr Levine. Es sollte nur alles zusammenpassen, Frische und Leben versprühen und wenn möglich, sollte sich das Gesamtpaket nicht allzu sehr in anorganischen Vibes verlieren. Leider passierte aber genau das. Nun gut, Schwamm drüber.
Dieser Tage präsentieren uns die Amis nun ihren zweiten Versuch, möglichst poppig zu klingen. Dieser hört auf den Namen "V" und bringt den Hörer bereits nach wenigen Sekunden erneut dazu, die Hände zu Falten und gen Himmel zu blicken. Herr im Himmel, der "Sexiest Man Alive" wird doch nicht etwa das komplette Album lang klingen wie ein regenbogenfarbenes Quietsche-Entchen kurz vor dem letzten Tauchgang, oder? Oh doch, das wird er. Und er setzt auf Großraumdisco-Stampfer wie "Animals", "In Your Pocket" oder "New Love" sogar noch den einen oder anderen Falsett-Juchzer oben drauf.
Während sich die markanten Schwarzweiß-Tattoos auf Levines Armen in kunterbunte Strobo-Smileys verwandeln, hüpfen im Background die imaginären Silhouetten von Britney Spears, Rihanna und Co. vor Freude im Dreieck. Fast durchgehend stapeln sich überladene Synthieflächen, neuzeitlich Fiepser und Quieker, sowie stumpfe Plattenbau-Beats übereinander. Dabei entsteht ein überdimensionales Leblos-Gerüst sondergleichen.
Dafür mitverantwortlich sind Knöpfedreher wie Shellback (Usher, Christina Aguilera, Taylor Swift), The Monsters And The Strangerz (Selena Gomez, Kanye West) oder auch Benny Blanco (Kesha, Sean Paul), die sich wie ausgehungerte Regler-Nerds über die handzahmen Harmoniestrukturen der Band stürzen und am Ende nicht mehr übrig lassen als zwei halbwegs straighte Kopfnicker-Nummern ("Sugar", "Feelings"), sowie eine mit dem schluchzenden Timbre von Gwen Stefani aufgepeppte Piano-Ballade ("My Heart Is Open").
Manchmal ist die Wahrheit noch schmerzhafter als die Lüge. Im Fall von Maroon 5 tut es sogar dermaßen weh, dass man als Hörer geneigt ist, zu sagen: Bitte holt eure Pseudo-Gitarren aus dem Keller und verweist wieder auf eure "kantigen" Rock-Wurzeln.
15 Kommentare mit 22 Antworten
Na ja, das Cover ist irgendwie ganz nett.
Sieht aus eine eine Hommage an "V- die Besucher".
Eher Depeche Mode 86-98
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c…
http://equalwrites.files.wordpress.com/201…
http://www.earbuddy.net/wp-content/uploads…
http://i.imgur.com/tuWdABj.jpg
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http://minus.com/i/bzMh5mdBOTqhN
http://www.poolalarm.de/kindersuchdienst/f…
Kastraten-Adam hatte einen wunderschönen Tod in American Horror Story!
Maroon 5 sind eine der ganz großen Plagen unserer Generation.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
Ich mag Sänger mit abgefahrener Stimme. Schade nur, dass die Musik mich nicht auch überdurchschnittlich abholt.
Macht es eigentlich Spaß, gute Musik nicht feiern zu können, weil sie im bösen Mainstream stattfindet?
alter, maroon 5 und gute musik? bist du behindert?
Oh, verehrter Nomansrap, so habt Mitgefühl mit den Armen und den Schwachen, den Kranken und Verwirrten, den Schreihälsen und den hart Arbeitenden, die nicht verstehen, dass der Zins sie knechtet und auch mit den Anhängern von Genesis, Queen, Coldplay, The Strokes, Bryan Adams und Maroon 5.
lösch dich, du clown.
Meine Identität ist mir bekannt. Darunter leide ich nicht. Du musst verstehen, dass meine Person keine Rolle spielt. Ich bin nur der Bote, der die Kunde überbringt. Was nützt es wenn ich hinfort gehe? Es wird dich wieder einholen. Die Wahrheit sucht sich ihren Weg durch die Wälder, die Berge, die Flüsse und die Seen. Nur mit mir hast du ein Lachen gratis. So lache mit mir und erkenne dass wir im selben Boot sitzen.
der community zu liebe sollte bitte jeder diesen clown SirPsycho777 unter seinen kommentaren löschen.
Wieso sollen sie auch nicht denjenigen löschen, der sie als behindert einstuft? Wie sollen sie dir folgen wenn du sie nicht respektiert? Es ist nicht entscheidend ob jemand behindert ist, sondern ob er Glück empfindet, lieber Nomansrap. Nimm meine Hand und erkenne den Nutzen im Frieden und im Lachen und wir können fortan Brüder sein.