laut.de-Kritik
Mythen-Metal mit Eierkneif-Shouts.
Review von Michael EdeleSchon auf dem letzten Album entfernten sich Metalium von ihren ehemals auf Fantasy-Themen begrenzten Texten und widmeten sich eher weltlichen, realen Bereichen. Diesen Weg setzen sie auch auf ihrem mittlerweile siebten Langeisen fort, auch wenn es sich beim titelgebenden "Incubus" einmal mehr eher um eine Mythengestalt handelt.
Im Gegensatz zu zahlreichen Intros, die diese Bezeichnung wahrlich nicht verdienen, ist "Trust" endlich mal wieder eine gelungene musikalische Einleitung. Sehr atmosphärisch baut sich eine angenehme Spannung auf, die direkt ins zügig beginnende "Resurrection" übergeht.
Zwar bremst die Strophe das Tempo zugunsten der Atmosphäre erst einmal wieder aus, doch der Refrain zieht deutlich an und der Gesang von Henning Basser erinnert teilweise etwas an Kai Hansen. Dass es mit dem anschließenden "Gates" ein wenig epischer wird, schadet der Sache auch nicht, schließlich sorgt der treibende Doublebass für ordentlich Power und auch der Chorus geht sofort ins Ohr.
Im Titeltrack verlassen sich die Nordlichter auf ein durchgehend schleppendes Tempo. Vor allem Hennings eindringlicher Gesang verleiht dem Song Spannung. Mit der Geschwindigkeit von "Gates" geht es in "Take Me Higher" weiter, das in der Strophe zwar für Abwechslung sorgt, im Refrain aber zu sehr auf typischen True Metal setzt. Dann doch lieber ein paar fette Judas Priest-Riffs, die sich durch "Never Die" ziehen und dem Stück ganz gut Feuer unterm Arsch machen. Ein Song wie "At Armageddon" zeigt dann ganz gut, dass ähnlich wie bei Brainstorm, ein starker Sänger auch aus ner mittelmäßigen Nummer was machen kann.
So ist auch "Sanity" ein ordentlicher Midtempo-Stampfer, der in die typische Metalium-Schiene schlägt, dort aber keine großen Wellen wirft. Wer sich bei "Never Die" über die Priest-Anleihen gefreut hat, der dürfte auch an "Meet Your Maker" seine Freude haben, denn hier versucht sich vor allem Henning im Chorus am Halford-Erbe und lässt ein paar richtig fiese Eierkneif-Shouts ab. Auch die Soli können sich hier richtig hören lassen und Spaß macht der Track auf jeden Fall. Zum Abschluss legen sie nochmal eine schleppende Black Sabbath/Dio-Nummer namens "Hellfire" vor, die gemütlich in den Feierabend doomt.
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