laut.de-Kritik
Nachdenkliche Lieder mit hauchzarter Stimme.
Review von Volker RueßUm jedwede Verwechslung auszuschließen: MiNa ist eine andere Band als die Vierer-Combo Mina aus Berlin. Bei dem Duo MiNa handelt es sich um ein Soloprojekt der zwei Lunik-Mitglieder Luk Zimmermann und Jael Krebs. Und Lunik ist bekanntlich eine mit Platin geadelte Band aus unserem Schweizer Nachbarland.
Mit dem musikalischen Alleingang verbindet sich die Hoffnung der beiden, "alle Sachzwänge abzuschütteln, einfach ins Studio zu sitzen und unseren Ideen freien Lauf zu lassen." Jael singt und spielt Piano, während Luk die Gitarre schwingt. Abwechselnd stehen sie am Mischpult.
Entsprechend auch der Text zum Opener: "This is a wohle new start / I sorted all my things out / I'm ready for new ones to come". Herausgekommen sind dabei extrem ruhige, nachdenkliche Lieder mit hauchzarter Stimme und sparsam eingesetzten Instrumenten.
Meistens dominiert die Gitarre den Sound, gelegentlich schwingen auch die Klänge von Blockflöte, Schlagzeug und wehmütigem Synthesizer mit. Experimental ist aalso nicht nur der Gründungsansatz von MiNa, sondern auch ihre Lieder, verzichten sie doch teilweise ganz auf einen Refrain.
Dabei schießen MiNa allerdings zuweilen über das Ziel hinaus. "Sleeping On A Butterfly" singt Jael Krebs langgezogen am Ende des gleichnamigen Liedes. Manchmal möchte man es der Sängerin gleich tun: Schlafstörungen? Nicht mit MiNa.
Leider klingt Jael nicht immer authentisch. Manchmal hat man das Gefühl, sie lege ihr Seeleninneres direkt in unserem Hörgang ab. Vielleicht ist sie dabei etwas zu krampfhaft um Tiefgang bemüht.
Trotzdem sind auch sehr gelungene Lieder auf der Platte zu finden. Das schöne Duett "Living In Between", mit Minor Majority- Mitglied Pal Angelskar und das fetzigere "What It Means To You", überzeugen mich wirklich. Wenn das Duo dort ansetzt und sich weiterentwickelt, freue ich mich bereits auf eine weitere Platte.
Das mutige und engagierte Projekt fordert zudem großen Beifall ein: So soll es sein, Ernsthaftigkeit und Treue gegenüber den eigenen Ideen. Da verkraftet man auch mal gönnerhaft, wenn nicht alles perfekt ist. Bitte weiter so!
1 Kommentar
auf werbeplakaten ist sie immer höchst freizügig die kleene.