Mint Royale - " On The Ropes"

Sorry, aber aus der Traum! Lasst das mal mit dem Music-Maker für 89,95. Da könnt ihr samplen so viel ihr wollt, so ne flotte Dance-Mucke wie Mint Royale sie zusammen frickeln, werdet ihr nicht hinkriegen. Das Duo aus Manchester erreicht das Big Beat-Klassenziel mit links und mit eigener Handschrift. Würde Tom Selleck alias Magnum seine Hawaii-Serie erst anno 2000 starten - hier ist der Soundtrack.

Fette Beats, eine Prise Sixties-Space-Atmosphäre, catchy Harmonien und jede Menge liebevoll arrangierter Samples und Instrumente - Mint Royale verbreiten temporeiche, leicht überdrehte und doch entspannte Tanz-Stimmung. Good Vibes vom ersten bis zum letzten Track. In dem Club, in dem der Stuff von Chris Baker und Neil Claxton läuft, gibt es kein Morgen.

Die beiden Musiker, die unter anderem Apollo 440 geremixt haben, kümmern sich im Studio wenig um stilistische Grenzen. Sie mögen und machen Pop-Musik querbeet. Und das auf höchstem Niveau! Die Arrangements sind perfekt - ausgefeilt und reduziert zugleich. "Space Farm" und "Diagonal Girl" gehen so spacig ab, das alles zu spät ist. Hier geht's nur ums Abzappeln und nicht um überflüssige Gefühls-Duselei. Hört man dann die Vocals von Lauren Laverne auf "Don't Falter", wandern die Blicke im Club aber doch wieder zum anderen Geschlecht. Und "Deadbeat" zeigt, wie abwechslungsreich House-Gestampfe sein kann.

So ne Mucke sollte bei den Paraden in Berlin oder Zürich mal laufen. Dann würde auch ich hinter einem "Lovemobil" herdackeln. Eigentlich ist "On The Ropes" ein Album, das vier Punkte verdient hätte. Warum ich sie nicht gebe - keine Ahnung. Liegt vielleicht an der Tagesform.