laut.de-Kritik
Musikalische Höchstleistungen und Schenkelklopfen ...
Review von Christine BarthDas lustigste Blech der Welt zu sein, beanspruchen diese sieben Musiker mit dem tschechischen Bandnamen. Unspektakulär benannten sich die Bläser nach ihrer Geburtsstätte und Stammkneipe in Wien. Spektakulär dagegen die Fähigkeiten der Musiker, die alle an der Universität Wien studieren. Mit drei Trompeten, drei Posaunen, einer Basstrompete und einem Tuba reist die Besetzung durch die Lande, um ihr Können zu beweisen.
Manchmal bereichert der klassische Gesang Sebastian Fuchsbergers die Musik des Debüts, und auch E-Gitarrenklänge halten das Blechblas-Ensemble bei Laune. Doch Mnozil Brass bestechen nicht alleine durch Musikalität. Ihre Eigenkompositionen sind einfallsreich und voller Witz.
Frech und spritzig spielt die Trompete mit wunderschönem Ton ihr Solo, während sich kontrapunktisch die Tuba einschleicht. Nach und nach klinken sich auch die anderen Instrumente mit ein, um ein Feuerwerk aus witzigen Arrangements und bekannten Melodien entstehen zu lassen. Zusammen treiben sie es bis auf die Spitze, um die Spannung danach langsam wieder abzubauen, und so löst sich das harmonische Blechbläser-Gewirr wieder auf, um zu einem neuen Höhepunkt anzusetzen.
Dabei hat das Ganze nichts mit plumper Festzeltstimmung und der örtlichen Blaskapelle gemein. Die sieben Musiker nehmen diese Atmosphäre jedoch gerne in ihren Liedern aufs Korn und nutzen sie auch mal für einen komödiantischen Abend, bei dem nicht nur die Instrumente im Vordergrung stehen. Für diesen gewollten Effekt nutzen Mnozil Brass sogar die Hilfe eines Regisseurs, der der Kombo hilft, ihren ironischen Unterton in der Musik mit schauspielerischem Können zu unterstützen.
Der einzige Wermutstropfen des Debüts bleibt, dass man nicht live dabei sein und den sympathischen Jungs bei der Ausübung ihrer Fertigkeiten auf die Finger schauen kann. Zeitzeugen sind der festen Meinung, dass die Anwesenheit der Truppe den Spaßfaktor ungemein in die Höhe schnellen lässt. Doch schon bald wird der "Ohren"- durch den "Augenschmaus" ergänzt, wenn die Wiener auch auf DVD in die Läden kommen.
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