laut.de-Kritik
Pimp my Festplatte.
Review von Gregory Britsch"This is Manhattan BPC 115 FM". Dudel. "Good Morning, this is Dwayne Weed. I'm here in the studios of BPC 115 here on Manhattan Island. For the next hour we have our show Zap, Manhattan's only show specializing in Euro Crunk, and the finest in strange German music. Coming up we gonna speak to Modeselektor about their forthcoming album 'Hello Mum'". Äh, wie war das noch im Mittelteil? Wenn das keine Promo-CD mit Esprit ist. Eine imaginäre Radioshow mit telefonischer Liveschalte nach Berlin zu den überrumpelten Modeselektoren Gernot Bronsert und Sebastian Szary ("Was'n los, Zäp Rädio, Amerika, is det hier live oda wat?"), die anschließend mit Berliner Schnodderschnauze dem Enthusiasmus des wissbegierigen US-Amerikaners begegnen:
Dwayne Weed: Wow, that was amazing! (bezüglich "Rapanthem", erinnert übrigens ein wenig an Ol' Dirty Bastards "Got You Money", Anm. d. Verf.) – Modeselektor: Na, da staunste, wa, da staunste. Do you have something more techno oriented that we could play? – Na klar, ham wa da wat, musste "Kill Bill Vol. 4" spiel'n. Wow that was awesome! – Na, da kiekste, wa? Perhaps we could listen to another track from the album something a little different? – Wat willste denn jetzt hör'n? Willste Elektro, Täschno oder Räp? Ah komm, wir spiel'n ihm jetz ma "Ziq Zaq" vor. Wow. This next tune we have here I believe it's called "In Loving Memory". I've heard stories behind, is there a story behind this track? – Oh, is ne lange Geschichte du. Oh yeah, that's really interesting. – Wat? (...) I'm sorry to say we come to the end of our time – Oooh (gacker).
Nicht nur deshalb hat sich das Warten auf das Debütalbum von Modeselektor gelohnt, denn die 13 Tracks von "Hello Mum" stehen für alles andere als Langeweile. In der durchaus länger geratenen Produktionszeit, mit rund 70 Live-Auftritten dazwischen, betrieb das Duo "pimp my Festplatte". Sie motzten ihren Sound in Breite und Tiefe auf, der in seiner Variabilität städtische Styler und die Eier vom Lande gleichermaßen aus den Socken bläst. Und das alles ohne bemüht cool zu sein wie die Tuner-Nulpen auf MTV. Fast wie in echt mit Powerbook auf der Bühne oder im Club. Live sind sie eine Macht. Da gibt es kein Halten mehr.
Modeselektor, das heißt in gleicher Weise pluckern, raven, bouncen, blubbern, stolpern, orgeln. Mal gefühlvoll, mal obskur, aber immer im passenden Maße und mit Stil. Auch wenns mal länger dauert, die Jungs haben den Dreh raus. Und mit "I Love You" bringen sie ein Hosianna an alle Muttis an den Start. Denn: Hast Du eine Mutter, dann hast du immer lecker zu essen.
7 Kommentare
hab mir die sachen mal ein wenig auf der seite angeschaut/hört. is nett, für den club. nach 10 tequilas würd ich bestimmt ganz doll tanzen, doch nichts für gemütlich zu hause
He, sogar Thom York liebt die Das TTC-Feature kenn ich aber noch gar nicht, gleich mal anhören ... die sind sehr strange
@the Secrets (« hab mir die sachen mal ein wenig auf der seite angeschaut/hört. is nett, für den club. nach 10 tequilas würd ich bestimmt ganz gut tanzen, doch nichts für gemütlich zu hause. »):
sowas von DENIED!
ich geh gerade derbst auf den scheiß ab. ein unglaublich gutes album. es hält die waage zwischen fiesem geballer, eher ausgefrickelten, relaxten tunes und party-extase-liedern.
und gut auflegen lässt es sich auch (gestern abend bei der geburtstags-feierei von nem guten kollegen).
tu es!!!!
ach ja, werter himself, der Siriusmo Remix von "Silikon" ist in der tat der helle wahnsinn, erinnert mich irgendwie voll an basement jaxx..danke für den tip.
@Huluvu (« ach ja, werter himself, der Siriusmo Remix von "Silikon" ist in der tat der helle wahnsinn, erinnert mich irgendwie voll an basement jaxx..danke für den tip. »):
aber sowas von! das ding ist echt der absolute wahnsinn, cd ist bestellt!