laut.de-Kritik

College-, Garagen- und Indierock sagen Ja zur Pop-Melodie.

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Wer es noch nicht weiß: Es leuchtet ein neuer Stern am Firmament der Indiegarage. Er heißt Mozes And The Firstborn und brennt so hell, dass es eine wahre Freude ist. Konnte man sich beim mehr als beachtlichen selbstbetitelten Debüt vor drei Jahren noch nicht ganz sicher sein, ob es sich um einen hübschen Glückstreffer oder den Beginn einer wunderbaren Freundschaft handelt, zeigte schon die kürzlich zwischengeschobene EP "Power Ranger" das großartige Potenzial der vier jungen Herren aus Eindhoven.

Die zweite LP "Great Pile Of Nothing" setzt den auf "Power Ranger" eingeschlagenen Weg nahtlos fort und nimmt, quasi als Appetithappen, den Titelsong mit. Die elf weiteren, rundum gelungenen Neukompositionen loten extrem souverän die Möglichkeiten dessen aus, das passiert, wenn man College-, Garagen- und Indierock mit einem lässigen Ja zur eingängigen Pop-Melodie paart: Checkt "OC/DC"!

"Mozes And The Firstborn gehen in den Keller und spielen Pop", habe ich dazu neulich gelesen. Das stimmt sicherlich und trifft die Sache schon ziemlich gut. Bevor sie hinabsteigen, trinken sie allerdings offensichtlich noch ganz gechillt ein kleines Corona auf dem sonnigen Balkon ihrer Junggesellenbude, quatschen eine Runde über die hübsche Ex, die sich jetzt doch einen Grafik-Designer geangelt hat, und stimmen dann mit wehmütigem Lächeln die Gitarren.

Das Ergebnis der Übung ist ein Album, das getrost als der Gitarrenmucke-Spätsommer-Tipp des Jahres 2016 durchgeht. Schon der Albumstart mit "Land Of A 1000 Dreams" und "Great Pile Of Nothing" verheißt Großes. Nicht zuletzt aufgrund der formidablen Rivers Cuomo-Soundalike-Singstimme des Frontmannes Melle Dielesen kommt einem beim Hören dabei immer wieder der Name Weezer in den Sinn. Ohne dass es sich hier in irgendeiner Form um eine plumpe Kopie oder Klone unserer Helden von damals handeln würde.

Im Gegenteil: Mozes And The Firstborn sind einfach eine saugute und superfreshe Bombenband, die den Surf- und Skate-Spirit Kaliforniens auf sehr lässige Art zu sich heim nach Philipstown holen und daraus ein Kleinod formen, das man sich vermutlich in 20 Jahren noch gerne anhören wird. Superplatte. Schnell holen, bevor der Herbst kommt.

Trackliste

  1. 1. Land Of A 1000 Dreams
  2. 2. Great Pile Of Nothing
  3. 3. Crybaby
  4. 4. Power Ranger
  5. 5. OC/DC
  6. 6. Snowman
  7. 7. All Will Fall To Waste
  8. 8. Mayday
  9. 9. Till The Feeling's Gone
  10. 10. Crawl
  11. 11. It's Over
  12. 12. Cruel Wide World

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