laut.de-Kritik

Boom-Bap vs. Trap-Club-Rap: Es könnte so stimmig sein.

Review von

Basler, Effe, Loddar, echte, talentierte Typen mit Assi-und-Superstar-Potenzial, trugen ihr Herz auf der Zunge wie Rolling Stones-Fans. Die neue Fußballgeneration trainiert anscheinend ihren Kopf mehr von Innen statt Außen, so dass große Sprüche klein werden. Im Rap-Game hält die Echte-Typen-Fahne 2013 vor allem Victor Santiago aka N.O.R.E. aka Papi hoch.

"We should have the hood Olympics, a cook off / Let's see which coke is terrific and who is gifted / With the coffee pot, baking soda, cookie jar / Let us separate the hustlers from the rookies ya'll."
– "Student Of The Game"

"Yea, you smell like bud like Kermit the Frog fingers / Know some broad lingers, they as hard as God singers / I got a price on this chain, call it mark Cuban (why?) / 'Cause when we see the mark, we gon snatch his Cuban." – "Vitamins"

Welcher mit originellen Rap-Skills und tonnenschweren Containern voll Charisma ausgestattete Rapper droppt heutzutage solche Sprüche? Ich kenn' kein' wie Abel. Leider zeichnet die eine Hälfte vom CNN-Duo auch innere Zerrissenheit aus. Wie anders erklärt sich, dass sich "Student Of The Game" in zwei komplett autarke Teile – Boom-Bap vs. Trap-Club-Rap - teilt und damit viel an Charme verliert?

Die Boom-Bap-Ära auf dem sechsten Soloalbum eröffnet jedenfalls das spanische Cookin Soul-Duo mit dem Titeltrack und entspannter Soul-Sommer-Stimmung direkt vom Block. Direkt von Pete Rock wiegt Papi sich seine "Vitamine" mit einem klassischen Rock-Kopfnicker genau richtig ab. Er erzählt dabei, ganz Basler-Style, wie das früher so war und dass er auch heute noch jeden in einer Telefonzelle ausdribbelt:

"See it's the changing of the guard / These newer niggas wanna sap / These one hit single niggas and they always out / See I survive through the era of the shiny suits / Throwing them hardy boots and we had them army suits / Survive through the Big and the Pac shit / Just think about that before you pop shit / Shootouts in front of radio stations numerals / We had to move bitch like Ludacris."

Ebenfalls in Erinnerungen schwelgt N.O.R.E. dann mit Scarface auf "What I Had To Do". Über einen melancholischen Piano-Tune inklusive CNN-Cuts gibt es eine Hommage an die Hood. Den Boom-Bap-Höhepunkt rockt jedoch Large Pro bei "Built Pyramids". Die Legende zieht mit das Tempo ordentlich an und pusht Noreaga mit Bläser-Power auf das nächste Level.

"Fish scales from Jackson Heights Columbians / I.S. 61, was raised for no republicans / And I don't mean to get all political / But Mitt Romney don't plan to do shit for you."

Das Album hätte so stimmig sein können, doch auch der "Student Of The Game" lebt nicht im Konjunktiv. Lieber versucht er, die New Cats mit seinen Waffen auf ihren eigenen Beats zu schlagen. Trap-Rap mit gedrosseltem Flow ("Tadow"), Clubbing für die Ladys mit Pharrell ("The Problem") oder schlüpfrige Balladen mit Weezy ("She Tried"): Viktor Junior kann alles und verdribbelt sich wie Loddar. Das Rap-Game ist halt keine Telefonzelle. Was bleibt, ist jedoch nicht Betroffenheit wie beim Trainer-Ass, sondern ein gutes Album mit einigen Bangern für Eastcoast-Fans.

Trackliste

  1. 1. Kenny Smith Speaks
  2. 2. Student Of The Game
  3. 3. Tadow
  4. 4. Hang Hang Resume
  5. 5. The Problem (Lawwwddd)
  6. 6. What I Had To Do
  7. 7. Victor Cruz Speaks
  8. 8. Vitamins
  9. 9. Thirsty
  10. 10. Scot Disick Speaks
  11. 11. Fowl Niggaz
  12. 12. She Tried
  13. 13. Camouflage Unicorns
  14. 14. Only Bad Ones
  15. 15. God's Angel
  16. 16. Built Pyramids
  17. 17. Faces Of Death
  18. 18. Drunkerer
  19. 19. Dreaming

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