In seinem ersten Buch "Magazine" gibt sich der Indie-Hype Adam Green gewohnt ungehemmt.

Frankfurt (chb) - Die Welt lechzt nach Adam Green. Mit 22 Jahren ist er bereits eine Kult-Figur der Indie-Szene. Weit ab von einer allzu poppigen und aufgeblasenen Musikwelt wirft Adam vielen Hörern den Rettungsanker zu. Jung und Alt spricht der Singer/Songwriter gleichermaßen an. Zwischen 2001 und 2004 sammelte der unkonventionelle New Yorker fleißig Gedanken. Suhrkamp veröffentlicht das Gedankengut des Amerikaners nun in Buchform mit der amerikanischen und einer deutschen Version, übersetzt von Autor und Musiker Thomas Meinecke.

"Magazine" ist eine Auflistung der zum Teil wirren und obszönen Gedanken des Singer/Songwriters: "Das erste Kapitel ist ein Gedicht, das ich auf Tour geschrieben habe. Das zweite ist eine Liste von Einzeilern, die ich in die Bücher schreibe, die ich immer mit mir herumtrage. Kapitel drei ist so was Ähnliches wie ein Rap, und das vierte Kapitel ist ein sehr ambitioniertes episches Gedicht ... Viel davon ist albern. Es ist wirklich nur für Leute, die das im Zug oder auf dem Klo lesen wollen. Du musst das nicht durchlesen".

Mühelos und herzerfrischend mimt der Anti-Folker bei jedem seiner Auftritte aufs Neue das naive Kind im Mann. Lässt sich dabei jedoch nicht vom ernüchternden Alltag einlullen ("Und so wird jedem einzelnen seine Welt rausgesaugt"). In "Magazine" täuscht der unbekümmerte Gesichtsausdruck nicht über schonungslose Texte hinweg. Hier entpuppt sich Green als Wolf im Schafspelz. Ständige Kritik am System zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch: "Regierung ist ein Schwanzwort!".

Green treibt den Hohn und Spott über die plumpe Kommerzialisierung der Alltagswelt auf die Spitze. In seinen durchnumerierten Versen greift der Lyriker immer wieder das oberflächliche Modebewusstsein auf: "Levi's Punk Rock Jeans mit aktuellen Neon-Reißverschluss-Rockertaschen (...) Wir müssen deine Jeans für die Punk Rock-Ausstellung ausleihen". Der Amerikaner hält uns einen Spiegel vor. Doch auch seine Kollegen verschont Adam nicht: "Springsteens Schmolllippen-Foto löst Tamtam in der Boulevardpresse aus und bringt ihm einen Plattenvertrag ein. James Brown reist nach Indien (Geburtenrate steigt um 0,09% pro Familie)".

Adam Green liefert in "Magazin" letztlich nur die Eckpfähle zum eigenen Gedankenkonstrukt. Den Rest überlässt er der Phantasie des Lesers.

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Adam Green

Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow) Adam Green,  | © laut.de (Fotograf: Daniel Schinow)

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laut.de-Porträt Adam Green

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