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5 Fragen an Mansha

Mansha ist die Mutter des Hip Hops in Deutschland. Als Sprayerin, DJ und Rapperin ist sie DIE Aktivistin der ersten Stunde. Dennoch wurde sie weitestgehend übersehen, erscheint ihr Name heute wie ausradiert. Angewidert vom aufkommenden Machogehabe der Szene zu Beginn der Neunziger zog sie sich mit den Worten "Euer Spiel ist nicht mehr mein Spiel" zurück. Heute arbeitet sie als Street-Art-Künstlerin.

Das letzte Album, das dich wirklich umgehauen hat?

Anthony Hamilton - "Comin' From Where I'm From"

Die für dich wichtigste "übersehene"/unbekannte Künstlerin?

Alyona Alyona. Eine schwere Frage, weil ich aus eigener Erfahrung davon überzeugt bin, dass ich die, die ich wichtig finden würde, gar nicht kenne, weil Frauen mehr als nur " übersehen" werden. Alyona Alyona setzt ein gutes Zeichen im Hip Hop für Frauen und ihre Texte sind intelligent und zeitgemäß. Etwas, was man bei vielen Rapperinnen leider vergebens sucht.

Wer waren für dich deine wichtigen Wegbereiter*innen?

Meine erste Platte, die ich mir gekauft habe, war Quincy Jones. Zapp, Angie B, Cheryl The Pearl, De La Soul, Jungle Brothers, Arrested Development, Digital Planets, Björk, Sade, D'Angelo , Erykha Badu, Lauryn Hill, Gang Starr, Anthony Hamilton. Das hat mich musikalisch alles beeinflusst. Gehört habe ich aber von Frank Zappa, über Cat Stevens, Brian Eno, The Clash, UK Subs, UB40, Pearl Jam, Prince, Pat Metheny, My Vitriol ... alles, bis auf Techno, Elektro und Death Metal.

Die sexistische Erfahrung, die du im Musikbusiness machen musstest?

Mit 27 von einer Plattenfirma zu hören, dass ich als Frau in dem Alter ja schon fast zu alt fürs Musikgeschäft sei.

Deine verrückteste Fan-Begegnung?

"Fans" gab es ja in meiner aktiven Zeit im deutschen Hip Hop noch nicht. Jetzt als Künstlerin gab es das schon. Verrückt war eine Frau, die hier online in so eine Verschenkegruppe bei Facebook von mir so ein paar Dekohefte zu verschenken abgeholt hat. Bei der Abholung schob sie sich dann an der Wohnungstür an mir vorbei, fragte, ob sie sich alle Zimmer mal anschauen könnte, tat dies, ohne meine Antwort abzuwarten, und als ich ihr hinterher eilte meinte sie: "Du bist doch DIE Mansha, die bekannte Künstlerin. Ich wollte immer schon mal wissen, wie es bei dir Zuhause so aussieht."

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