Die Black Metaller wurden in Russland auf dem Weg zu einem Festival von religiösen Eiferern angegangen.
St. Petersburg (mam) - Eisige Temperaturen und glühender religiöser Eifer gehen mal mehr, mal weniger gut zusammen. Letztere Variante durften die österreichischen Metaller von Belphegor bei ihrer Ankunft am Flughafen in St. Petersburg am eigenen Leib erfahren. Fanatische russisch-orthodoxe Christen versammelten sich an ihrem Gate und machten den Österreichern klar, was sie von ihnen hielten. Sänger Helmuth Lehner wurde angepöbelt und sogar bespuckt. Die Bandmitglieder waren gerade auf dem Weg zum Flaming Arts Festival, wo sie gemeinsam mit Nile auftreten wollten. Deren Sänger wurde ebenfalls von den Fanatikern angegangen.
Die Gruppe bezeichnet sich als Orthodoxe Union von Krasnodar oder auch 'Volksrat'. Eine Organisation, die vorgibt, für die Fortführung traditioneller Werte und Normen einzustehen. Im Video sieht man einen Aktivisten dieser Gruppe, der behauptet, er sei der Assistent eines Abgeordneten. Er bespuckt die Musiker im Vorbeigehen und beschimpft sie als "Homos und Satanisten", die zum Geschlechtsverkehr mit Ziegen aufrufen würden. Die Orthodoxe Union hatte russischen Medien zufolge schon vor einer Woche ein Auftrittsverbot bei der Staatsanwaltschaft beantragt.
Explizit bekannt haben sich Belphegor zum Satanismus nie, vielmehr grenzen sie sich zu Satansanhängern ab. Die Liedtexte behandeln zwar Themen wie Gewalt und Blasphemie, jedoch seien die Bandmitglieder keinesfalls Teufelsanbeter, wie Sänger Helmuth Lehner betont. Die Musiker seien stattdessen "Feinde des Kreuzes", die die Religion als "Werkzeug, um die Masse in Zaum zu halten" sehen.
"Oaschloch, du blödes!"
Nachdem der russische Fundamentalist den Österreicher anspuckte, der perplex mit "Oaschloch, du blödes" antwortet, versucht der aufgebrachte Moralapostel handgreiflich gegen den Sänger von Nile vorzugehen. Dessen Begleiter hält ihn jedoch davon ab und beruhigt die Lage mit den Worten "It's not gonna happen, man. Go away".
Band ist "abfällig und beleidigend" gegen Religionen
Roman Pluta, Leiter der Orthodoxen Union, will beleidigende Texte in den Songs der Metalbands gefunden haben. "Die Musiker sprechen abfällig und beleidigend über Christus und Mohammed sowie Christen und Muslime, die schließlich einen wesentlichen Teil der russischen Gesellschaft ausmachen". Die Bemühungen der religiösen Hetzer um ein Auftrittsverbot der beiden Gruppen bei der Staatsanwaltschaft schlugen allerdings fehl.
4 Kommentare mit 6 Antworten
ja..so ist das
je fanatischer jemand ist..und dabei ist es eigentlich egal ob es religiöser oder sonstiger fanatismus ist..geht meist einher mit fehlen jeglicher , auch nur ansatzweiße durch denken veranlasste handlungen gekennzeichnet sind..
oder einfach ausgedrückt..
die dümmsten idioten sind oft die größten fanatiker... HALLELUJAH
nicht nur ambitionierter witzbold, sondern auch noch freizeitphilosoph. naise
Dabei steht doch in der Bibel ganz klar das man Belphegor und Nile nicht hören darf, im Matthäusevangelium glaube ich. Von dem her schon verständlich diese Reaktion...
*ironiekeks futter*
ist man sich denn sicher das es sich bei den angreifern wirklich um religiöse fanatiker handelt? es könnten auch einfach nur leute mit musikgeschmack sein...aber schon lustig das sich so harte satanisten ausgerechnet von ner vermeintlichen christenbüchs verprügeln lassen
Naja, vllt waren die Angreifer ja auch einfach nur Fans von Körperhygiene und wollten diese Zausel mal in Berührung mit Feuchtigkeit bringen...
Wer hat denn in dem Video jemanden verprügelt?
Verschwinde du Genrefremder
@catch: hör doch auf mit der wortklauberei. fakt ist das ihr harten gitarren fuzzies einscheinend nur über pentagramme und brennende kirchen trällern könnt, aber in der realität schon an einem einzigen aufgebrachten christen scheitert. harte schale und nix dahinter.
Grundsätzlich kann ich das Bedürfnis nachvollziehen, Belphegor bespucken zu wollen.
Bist ja ein ganz lustiger. Jemanden zu bespucken ist einfach nur arm. Aus den vorliegenden Gründen sogar superarm.