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David Bowie Foto

Worum gehts?

Um die Kultfigur David Bowie und ihre unzähligen Verwandlungen. "David Bowie Foto" versammelt sehr viele großartige Fotografien aus allen Stationen seiner Karriere im beeindruckenden Format 32x28 Zentimeter auf 356 Seiten. Der Bildband hätte noch dicker werden können, doch einige Fotografen verweigerten die Mitarbeit. Kaum vorstellbar, wenn man sich durch den Wälzer blättert und sowohl auf legendäre, als auch auf völlig unbekannte oder private Shots stößt.

Alle Teilnehmer*innen stellen ihrer Fotoauswahl persönliche Erinnerungen voraus, was zwar teilweise zu Wiederholungen führt, aber auch immer neue Blickwinkel auf die Zusammenarbeit mit dem Musiker wirft. Etwa wie er Anfang der 70er Jahre nach Iggy Pops Vorbild versuchte, über die Hände seines Publikums zu laufen, das sich aber als so begriffsstutzig erwies, dass Bowie kriechen musste. Außerdem: Pantomime-Bilder der frühen Jahre, Bowie mit Elizabeth Taylor, in der Transsibirischen Eisenbahn, ein Buchcover von Buster Keaton nachstellend, das Live-Aid-Konzertprogramm in die Kamera haltend, und natürlich das legendäre Foto des leider heute verstorbenen Fotografen Mick Rock: Bowie mit Lou Reed und Iggy Pop im Londoner Dorchester Hotel, letzterer mit Lucky Strike-Packung im Mund. "David Bowie Foto" ist sicherlich eine der bedeutenderen Anthologien von David-Bowie-Fotografien.

Wer hats geschrieben?

"David Bowie Foto" versammelt Fotos von 25 Fotograf*innen, die die Rock-Ikone zwischen 1967 und 2002 vor ihrer Linse hatten.

Wer solls lesen?

Lesen ist in diesem Falle zweitrangig. Alle Fotografen begnügen sich mit einer Seite Text. Herausgekommen ist ein hervorragend aufgemachtes Coffeetable-Book, das mit jedem Kunst- und Design-Schmöker mithalten kann. Vermutlich in erster Linie als Gadget für gut situierte Ü40-Fans des Mannes gedacht, die auch schon bei Iggy Pops Bildband "'Til Wrong Feels Right" blind zugegriffen haben.

Das beste Zitat:

"1976 wurden wir einmal im Zug an der russisch-polnischen Grenze aufgehalten. Wir waren mit Transitvisa unterwegs und wurden von einem KGB-Agenten aus dem Zug geholt. Er fixierte uns und sagte: 'Wir haben Sie nicht erwartet.' Sie nahmen uns einige Zeitschriften ab und ließen uns dann gehen. Iggy Pop reiste mit uns, sie unterzogen ihn und David einer Leibesvisitation, als wir uns der Grenze näherten. Währenddessen wartete die Presse am Bahnhof auf uns und brachte die Schlagzeile: 'Bowie in der Sowjetunion verschwunden.' (Andrew Kent, Los Angeles Free Press)"

Wertung: 5/5

Text von Michael Schuh

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