Der ewige Juror ist Geschichte: Überraschend verkündet RTL das Ende der Zusammenarbeit. Dieter Bohlens Kommentar steht noch aus.
Köln (ebi) - Nothing lasts forever. Ein Naturgesetz, dem sich am Ende des Tages auch der so genannte Poptitan zu beugen hat: Nach fast zwei Jahrzehnten endet Dieter Bohlens Jurorenzeit bei DSDS. Der Produzent, der in den 80ern mit seiner Popband Modern Talking berühmt wurde, saß als Einziger bei jeder der bisher 18. Staffeln der Castingshow in der Jury.
Zeitgleich gab RTL den Abschied des 67-Jährigen aus "Das Supertalent" bekannt. Auch hier fungierte Bohlen als Jury-Chef, bekanntester Sieger der Show, die 2007 anlief, dürfte Mundharmonikaspieler Michael Hirte gewesen sein.
"Klares Urteil und feines Gespür"
Die Jurys beider Show werden nun komplett neu besetzt: "Wir bedanken uns ausdrücklich bei der aktuellen Jury und insbesondere bei Dieter Bohlen als langjährigem Chefjuror. Mit klaren Urteilen und feinem Gespür für musikalischen Mainstream im allerbesten Sinne ist er maßgeblich am langjährigen Erfolg beider Shows beteiligt. Nach fast zwei Jahrzehnten gemeinsamer Erfolge ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung und Weiterentwicklung", redet RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm die teils unterirdischen Fernsehjahre schön: Bohlen war aufgrund seiner Holzhammermethoden im Umgang mit anderen nicht gerade unumstritten.
"Mit einer komplett neuen Jury wird 'DSDS' frische Impulse setzen, um musikalische Talente und Millionen Zuschauer neu zu inspirieren und zu begeistern", zitiert das Medienmagazin DWDL daneben den frisch ins Amt gekommenen RTL-Geschäftsführer Henning Tewes. Ein offizieller Kommentar des ganz offensichtlich geschassten Dauerjuroren steht derweil noch aus.
Juroren-Skandale und Sexismus-Vorwurf
Das 2002 erstmals gesendete Format befindet sich schon seit mehreren Staffeln auf dem absteigenden Ast. Zuletzt sorgte die Castingshow, die einst die Karrieren von Alexander Klaws, Thomas Godoj, Beatrice Egli, Pietro Lombardi, Mark Medlock oder Daniel Küblböck anschob, am ehesten mit den verqueren und indiskutablen politischen Äußerungen von Bohlens Jurorkollegen Xavier Naidoo und Michael Wendler für Schlagzeilen: RTL feuerte Naidoo 2020 noch vor der Ausstrahlung der Liveshows, Wendler schnitt man aus der laufenden 18. Staffel heraus.
Zum Finale am 3. April nimmt Bohlen nun ein letztes Mal auf dem DSDS-Jurorensessel Platz. Über die Jahre hatte er beharrlich seinen Ruf als TV-Ekel verteidigt: So attestierte ihm Nina Hagen einst einen "menschenverachtenden" Umgang mit den Kandidat*innen, er sei ein "Sexist ohne Manieren" - nachzulesen ist Bohlens DSDS-Karriere auch in zahlreichen TV-Kritiken auf diesen Seiten. Der Neustart der Castingshow erfolgt im Januar 2022.
9 Kommentare mit 8 Antworten
Glückwünsche gehen raus an Dani Fromm und Anja Rützel! Gönnt euch!
Mein lieber Liam, es tut in den Augen weh zu sehen, dass Du, mein Brudi im Geiste, unter eine News zu DSDS postest.
Ich würde Dich bitten Deinen Post inkl. meiner Antwort zu löschen und für immer den Mantel des Schweigens darüberzulegen. Und beste Grüße noch!
Gibt es tatsächlich noch Menschen die das schauen?
Kann sich Bohlen endlich auf's Kinderblut Trinken konzentrieren, ist doch gut.
Hmm, Ich hätte ja gedacht, dass man zumindest DSDS irgendwann absägt, einfach weil's keiner mehr schaut. Aber sich von Bohlen zu trennen erweckt ja tatsächlich den Eindruck man wolle das Niveau den Formats anheben (wobei es dafür sicher noch einige Maßnahmen mehr braucht).
Supertalent ohne Bohlen find' ich gar nicht so weit hergeholt, aber DSDS und Bohlen sind ja praktisch untrennbar miteinander verbunden. Bin gespannt...
15 Jahre zu spät.
Vielleicht übernimmt er ja jetzt die Nationalmannschaft.
Und Jogi wird dann im Gegenzug DSDS-Juror