Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Campino, Fronter der Toten Hosen, u.a. über seine Pläne nach dem eigenen Tod, die öffentlich zelebrierte Selbstzerstörung von Nachwuchsstars wie Pete Doherty und Amy Winehouse sowie den bis dato verhassten FC Bayern München.
München (ebi) - Fußball und Musik gingen schon immer zusammen - gerade in England, woher Campinos Mutter stammt. Grund genug für das Sport-Ressort der Süddeutschen Zeitung den Fußballnarr und Sänger der Toten Hosen für die vergangene Wochenendausgabe zu interviewen.
Der Punkrocker, Schauspieler, Theaterdarsteller und Teilzeit-Journalist kritisierte in dem Gespräch u.a. den Umgang der Medien mit angeschlagenen und drogenabhängigen Jungstars à la Pete Doherty, Amy Winehouse oder Britney Spears. "Ich finde es abstoßend, wie das Unglück mancher Menschen medial ausgeschlachtet wird. Doherty ist ein armer Hund", betonte Campino.
Er wisse aus Erfahrung in seinem Umfeld, dass es bei Heroin oft kein Entrinnen gebe. Der Weg sei meistens gleich. "Man geht auf die Bühne, möchte Erfolg haben, verkauft dafür ein Stück seiner Seele. Nicht wenige machen sich dabei kaputt und merken, dass die Leute davon fasziniert sind." Dann müsse man sich die entscheidende Frage stellen: "Wie viel Selbstzerstörung ist einem das wert?"
An dieser Stelle offenbarte der 45-Jährige auch seine Pläne nach dem eigenen Tod. So habe er bereits für seine Band inklusive Roadies am Düsseldorfer Südfriedhof ein Grab für 17 Personen gemietet. Dort, wünscht sich Campino, sollen dann "so in 200 Jahren" Schulklassen vorbeipilgern.
Im Rahmen des SZ-Interviews zollte der FC Liverpool- und Fortuna Düsseldorf-Supporter auf seine alten Tage sogar dem verhassten FC Bayern München, den er einst in einem Songtext als "Scheißverein" titulierte, Respekt. Es falle ihm zwar schwer, es zuzugeben, aber man könne mit den Bayern nur ordentlich als Feind umgehen, wenn man unsachlich bleibe.
"Sobald man sich an Fakten hält, wird es schwierig. Zu Zeiten der Nazis etwa hat der FC Bayern vielleicht die beste Rolle aller deutschen Fußballklubs gespielt. Hier wurden jüdische Mitglieder noch geschützt, als sie woanders längst ausgeschlossen waren", führte Campino aus. Zudem wisse er von ehemaligen Bayern-Fußballern, wie ernst Manager Uli Hoeneß seine soziale Verantwortung den Spielern gegenüber nehme.
Das vollständige Interview mit Campino findet Ihr bei den Surftipps.
13 Kommentare
@Anonymous (« Fuck Hosen, Ärzte rulen. »):
Kann das überhaupt jemand beurteilen, der gleichermaßen Deutsch und Englisch auf so eine widerliche Art vergewaltigt?
Gruß
Skywise
ach was, ist der post des jahres!
@Anonymous (« ...und trotzdem ist Pete besser als Campino »):
auf jeden fall
aber hier greift er ja nicht direkt ihn an sondern die boulevardmedien
Wow! Ein Artikel in dem die Drogensucht von Pete Doherty und Amy Winehouse kommentiert wird ...
Ich versteh echt nicht, warum sich jeder damit beschäftigen muss. Naja, wenigstens hat Campino recht, dass die Medien die Sache völlig übertreiben.
Aber ist ja auch logisch, wenns dann jeder liest und rumerzählt ...
Ich interessier mich jedenfalls nicht sonderlich für die Drogensüchte diverser Stars, obwohl ich teilweise sogar Fan von ihnen bin.
@Anonymous (« In 200 Jahren Schulklassen vorbeipilgern? Wie wenn sich für den auch nur 5 Jahre nach dem seinem Tod irgendwer interessieren würde. Was glaubt der wer er ist? »):
Für Blitzmerker:
Zitat (« "Dort, wünscht sich Campino, sollen dann "so in 200 Jahren" Schulklassen vorbeipilgern." »):
Wünschen kann man sich ja bekanntlich viel. Ob es in Erfüllung geht, ist eine andere Sache.
Von Grotzkotz sehe ich da erst mal nix. Und so, wie ich Campino einschätze, dürften da auch ein Augenzwinkern oder ein paar hohe Mundwinkel bei der Bemerkung mit im Spiel gewesen sein.
Gruß
Skywise
ja, das musste unbedingt mal gesagt werden.