Nadja Abdel Farrag erwirkte beim Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen einen Milch-Werbespot mit ihrem Ex-Freund Dieter Bohlen.
Hamburg (jeb) - Jetzt ist das Maß voll. Jedenfalls für Nadja "Naddel" Abdel Farrag. Die 38-Jährige erwirkte vor dem Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen ihren Ex Dieter Bohlen, meldet die Bild-Zeitung. In einem TV-Werbespot verspricht Bohlen als Vorsitzender der "Müller Partei" jedem eine "Anstecknaddel", der zehn Deckel von "Müllermilch"-Produkten sammelt und einschickt.
"Man hätte mich fragen können, bevor man sich auf meine Kosten lustig macht" empörte sich Naddel, die ihren Namen 2001 markenrechtlich schützen ließ. "Ihr Name für sich ist doch keine zwei Euro wert. Es gibt 1800 Naddels in Deutschland. Wer sich den Busen wiegen lässt und mit Ralph Siegel per SMS Schluss macht, sollte auch Humor für eine kleine 'Anstecknaddel' übrig haben", konterte Bohlen.
Was mit dem Werbespot nun passiert, ist noch unklar. Fortan drohen bei einer weiteren Verwendung des Begriffs 250.000 Euro Strafe. Ein Zurückziehen der Werbekampagne würde mehrere Millionen Euro kosten.
Auch der Vizepräsidentin des Bundestages, Susanne Kastner (SPD), stoßen die Molkerei-Produkte sauer auf. So öffnet in einigen Spots ein Abgeordneter einen Becher Milchreis mit den Worten: "Jetzt brauch ich endlich mal was Ehrliches!" Gegenüber der BamS bezeichnete Kastner die Reklame als "unanständig, unverschämt und äußerst undemokratisch". Es handle sich um die "Verunglimpfung eines Verfassungsorgans", da Abgeordnete und Parteien pauschal der Lüge bezichtigt würden. Daher müsse man rechtliche Schritte prüfen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) rät dagegen zur Zurückhaltung, um zusätzliche, kostenlose Werbung für die Produkte zu vermeiden.
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