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Gabber!

Ich liebe Haiyti. Das ist der Slide. Das neue Album "Speed Date" ist ein Killer, der zwar auf zwanzig Tracks eine oder zwei Längen mitbringt, aber dafür auch so viele gelungene Experimente und Highlights, dass es viele andere Deutschrap-Releases des Jahres locker überschattet. Einfach deswegen, weil diese Frau Sounds ausprobiert, sie wirklich zur Konsequenz bringt und dann ihr eigenes Ding damit macht. Zum Beispiel hier: mit einem Gabber-Beat, auf dem sie eine Arca-eske Hyperpop-Nummer anlegt, trotzdem aber das Mitteleuropäische in der Gabber-Tradition herausholt.

Ich bin einfach nur beeindruckt davon. Von den Visuals, dem Sound, der Hook. Es gibt kaum einen Artist in Deutschland, der so genuin in den Kram absorbiert scheint, den er oder sie macht. Haiyti hat dieses irre Output-Level, weil sie wirklich kaum etwas anderes als Musik im Kopf zu haben scheint. So wird es von Mal zu Mal schräger, abgefahrener und besser. Wer sonst würde hier gerade so etwas Abgefahrenes veröffentlichen?

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5 Kommentare mit 56 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Ich fand die bisher auch immer ganz dope, hab aber leider gelernt, dass ich gar keine Ahnung von Rap habe, und sie doch eher wack ist, weil sie diese drei Elemente, die guten Rap ausmachen, leider nicht mitbringt. Hab aber jetzt schon wieder vergessen, welche das waren, was vermutlich an meiner Genrefremdheit liegt, aber naja, also, wollte nur mal sagen... du musst noch viel lernen Yannick, dann erkennts du auch irgendwann, dass die wack ist liebe Grüße

  • Vor einem Jahr

    Wie kann man nur dauerhaft ignorieren, dass die nur Gekrächze absondert? Den Gabberbeat gabs in Holland auch besser. Unhörbar finde ich was sie macht.

  • Vor einem Jahr

    Warum triggert die gute Dame hier eigentlich immer alle so? Ich mein die Frage ernst, warum löst die sowas bei euch aus? Ist doch irgendwie der selbe Schuh wie LGoony, das ist für einige auch schon immer unhörbar gewesen nur war der Aufschrei da nie so groß.

    • Vor einem Jahr

      Chauvinismus bro. Chauvinismus.

    • Vor einem Jahr

      Ich probiere mal einen zweiten, nicht-angepissten Anlauf, warum mir das nicht besonders taugt:
      Ich finde es befremdlich, dass Musik, die in ihrer Ausführung relativ wenig mit den Wurzeln des Genres zu tun hat, in dem sie sich abspielt, bzw. dem sie zugeordnet wird, relativ künstlich und von außen herangetragen als großer Wurf in diesem verkauft wird. Und das auf erstaunlich penetrante Weise. Das drücke ich im Empfinden der meisten Leute hier vielleicht manchmal etwas zu überspitzt aus, allerdings ist das meines Erachtens nach tatsächlich nicht unähnlich einem Vorgehen, etwa ein Polka-Album als Rap zu bezeichnen, weil es dort vielleicht mal eine gesprochene Sequenz statt einer gesungenen gibt.
      Das nervt mich persönlich am meisten, ehrlich gesagt mehr als ihre Musik an sich. Ich mag schräge Musik ganz gerne und kann sie im richtigen Kontext als das genießen, was sie sein soll. Bei ihr wirkt es allerdings wie ein Marketinggimmick, fehlendes Talent in technischer, dem Genre entsprechender Hinsicht, durch eine aufgesetzte "Verrücktheit" und "Rohheit" zu ersetzen, die von außen betrachtet wie Fließbandarbeit mit One-Takes wirkt, in die nicht viele Gedanken gesteckt wurden. Sicherlich gibt es Leute, die sowas genießen, ich gehöre aber nicht dazu.

    • Vor einem Jahr

      @Gleep Glorp
      Genau meine Worte.

    • Vor einem Jahr

      @Xc

      Da das ist ja immerhin schon etwas womit man arbeiten kann. :D Also ist es mehr der "Hype" von manchen Medien um sie herum in Kombination mit ihrer unkonventionellen Art? Kenn das sonst eher bei Serien/Filmen die so hochgejazzt werden dass man sie nicht mehr mag/ überhaupt sich damit auseinander setzen will.

      Und selbst sowas recht straightes wie der Track hier gibt dir nix?

      https://youtu.be/Xi0QDWXlfio

    • Vor einem Jahr

      Ich kann von mir behaupten, dass mein Hass gegen dieses Subgenre sich gleichermaßen über alle Geschlechter verteilt. LGoony finde ich sogar noch ein ganzes Stück beschissener.

    • Vor einem Jahr

      @puni
      Das ist nicht mein Stil. Ich mag die meisten Richtungen von Trap bzw cloud und was noch damit zusammenhängt nicht so sehr, weil die Flows dort ziemlich plump sind und die Texte für's Flexen alleine zu billig. Das ist auch bei dem Track hier so. Trap funktioniert ziemlich gut, wenn du dort nen flotten MC hast, der auch tatsächlich gute Lines bringt, wie Denzel Curry, Saba oder JID.
      So zB find ich's ganz witzig https://www.youtube.com/watch?v=YvYoexBGyr0
      Wenn du probierst, auf die Kacke zu hauen, ist es halt ein bisschen blöd, wenn du mit einsilbigen Reimen und lahmen Memphis Triplet-Flows kommst.
      LGoony ist da auch ein gutes Beispiel - die ganze Szene ist ja ursprünglich als Parodie Offshoot von Moneyboy entstanden und hatte irgendwann den Anspruch ernst genommen zu werden, obwohl sich streng genommen nicht sehr viel im Vergleich zu den Zeiten geändert hat, in denen man wacken Ami-Rap verarscht hat. Das wirkt halt ein bisschen komisch.

    • Vor einem Jahr

      Okay, fair enough. Ich mag von ihren Alben auch immer nur 3-4 Tracks, die gehen mir aber seit Jahren immer schon gut rein. War nur leicht verwirrt warum sie so ein Echo hier auslöst, da sie von ihrer Art doch - ähnlich wie LGoony, und egal wie man das im Endeffekt findet - recht einzigartig im Deutschrapzirkus ist.

  • Vor einem Jahr

    Danke Yannik! Also doch Hyperpop. Trifft aber auch auf "Hyperspeed" zu finde ich. Jedenfalls ganz nice weil mir das den Zugang zum Genre bisschen erleichtert.