Seite 10 von 37

Was ging im April?

Dieser Yannik™: Aaalso, da ist diese Band namens Antilopen Gang, die mit großen Statements zum Nahost-Konflikt und Antisemitismus in Deutschland von sich reden machte. Dieses Thema fasse ich aber mit dem Stock nicht an, weswegen ich lieber über meine neue Lieblingssendung "Rap La Rue" rede, die mit Amo meinen neuen Lieblingsrapper hervorgebracht hat. Also, ich habe vielleicht nur zwei, drei Runden "Rap La Rue" geschaut und fand Amo da die ganze Zeit unglaublich mid, aber jetzt ist er mein Lieblingsrapper und ich hoffe, dass ein neuer Amo gerade da wieder mitmacht, wenn ich mich irgendwann dazu bequeme, in die neue Staffel reinzugucken.

Yo Grandama Fromm: Es ist Weihnachten, Wünsche erscheinen da absolut angebracht. Ich wünsche mir also, dass Mirco es übernimmt, über Drake-gegen-alle zu sprechen, dafür fühl' ich mich nämlich echt nicht qualifiziert. Wohl aber, um euch Lesetipps zu geben: Lest unbedingt "Spur und Abweg" von Kurt Tallert. Wem der Name nicht spontan etwas sagt: so steht es geschrieben, im Ausweis von Retrogott. Sein Buch dreht sich zwar nullkommanull um Rap, er spürt vielmehr der Lebensgeschichte seines Vaters nach und gerät dabei immer wieder auf Abwege. Besagter Vater, Harry Tallert, war Journalist, Publizist, wie sich herausstellt: Poet, SPD-Mitglied, Bundestagsabgeordneter und Träger des Bundesverdienstkreuzes, vor alledem hatte er aber den Holocaust überlebt. Sein jüngster Sohn starrt nun in die klaffenden Löcher, die die Nazizeit in seine Familiengeschichte gerissen hat. Ein in Zeiten wie diesen wahnsinnig wichtiges Buch, weil es zeigt, wie alles miteinander zusammenhängt: Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft, Politik und Privates beeinflussen sich gegenseitig. Handlungen haben Konsequenzen, über Genetrationen hinweg. Lest das. Wenig überraschenderweise könnt ihr euch dafür "35 Jahre troyer Hip Hop", eine billig zusammengeschusterte Abhandlung über die Fantastischen Vier, getrost sparen.

Mirco, Freshman 4eva:Ich glaube, du müsstest mich bezahlen, damit ich meine Zeit damit verbringe, eine Biographie der Fantas zu lesen. Die verbringe ich nämlich viel lieber damit, akribisch zu analysieren, wer und wieso eigentlich in den Urknall dieses Drake-Beefes verwickelt war. Bevor sich nämlich irgendwann Kendrick mit "Euphoria" auf den Kanadier einschoss, hatte der auf "Pushups" noch mit der halben Industrie ein Hühnchen zu rupfen. Man hat ja fast schon vergessen, wie viele Leute Drake eigentlich auf dem Kieker hat. Future, Rick Ross, The Weeknd, A$AP Rocky, Metro Boomin: Die alle auf einem Diss unter einen Hut zu bringen, ist schon eine Mammutaufgabe, aber Drake hat das eigentlich ganz gut gemacht. Bis er er die KI aus dem Hut zauberte, und sich zum Affen machte.

Capital Bra brauchte dafür keine KI, allerdings war die Freude, mit der man ihn bei "Wer weiss denn sowas?" als Vollidioten vorführte, schon etwas ekelerregend. Nichts anderes fällt mir auch zu weiteren Vorwürfen früherer Mitarbeiter gegenüber Kanye ein. Der Mann soll auch außerhalb seiner Publicity Stunts rassistische und antisemtisiche Scheiße labern? Ich bin genauso überrascht wie ihr.

Seite 10 von 37

Weiterlesen

Noch keine Kommentare