Das 187-Zugpferd wird nicht weggehen, solange er Songs wie diese droppt.

Hamburg (ynk) - Gzuz hat keinen guten Ruf. Das Zugpferd der 187 Strassenbande hat aller gerechtfertigten und ungerechtfertigten Moral der Mehrheitsgesellschaft seit jeher den Vogel gezeigt. Auch nach mehreren Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt bleibt er einer von Deutschlands prominentesten Rappern. Der Grund? Er macht eben weiter Hits.

Seine neue Single "Späti" gibt die Kernassi-Version von Pashanims "Airwaves". Und weil das einer der besten Deutschrap-Songs der jüngeren Vergangenheit ist, klappt das auch hier sehr gut. Die House-inspirierte Produktion, der sommerliche Groove, das klingt alles schon instrumental sehr stabil, dass Gzuz Stimme eigentlich gar nicht mehr viel regeln muss. Aber er hat eben auch das Rap-Talent für so etwas, das Reimschema in der Hook macht Spaß, seine winzige Gesangs-Einlage geht auch überraschend solide auf.

"Späti" beweist, dass der Mann eben ein eiskaltes Händchen für Pop-Rap-Crossover hat und einen populären Sound des Tages effektiv und verhältnismäßig unpeinlich in seine Sparte übersetzen kann. Natürlich ist der Text kern-assi, aber man muss schon etwas verbohrt sein, um sich darüber aufzuregen. Der Song kann etwas. Und wie immer, wenn die Musik per Geburtsrecht in jede Späti-Radio-Playlist aufgenommen wird, dann steht es schon gar nicht mehr zur Debatte, ob ein Rapper gecancelt wird oder nicht. Die YouTube-Trends, die Klickzahlen und die Single-Verkäufe haben im Grunde schon entschieden.

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