Immer mehr Konzertbesucher*innen bewerfen ihre Idole mit Gegenständen. Bonbons, Flaschen, Sextoys: Die Fantasie scheint grenzenlos.
Konstanz (laut) - Aua, das tut weh. Immer häufiger müssen Stars bei ihren Auftritten Gegenständen ausweichen. Doch dabei handelt es sich nicht etwa um Tomaten, die aus Protest angeflogen kommen. Im Gegenteil: Meist wollen enthusiastische Fans mit den Wurf-Aktionen ihr Idol (oder zumindest sich selbst) beglücken. Nicht immer gelingt das. In einigen Fällen, wie kürzlich bei einem Ava Max-Konzert, kommt es sogar zu richtigen Verletzungen. Logisch, dass die Geduld bei vielen Musiker*innen langsam nachlässt. Anfang Juli kritisierte Adele die mangelnde Konzert-Etikette in der Musikwelt und scherzte, dass sie sie kurzen Prozess mit der Person machen würde, die es wage, sie zu bewerfen.
Von niedlich bis grotesk: Wir haben die kuriosesten Wurfaktionen für euch zusammengetragen:
Auch Billie Eilish sprach sich bei einem Interview auf dem pinken Teppich der "Barbie"-Premiere gegen die Wurf-Freude einiger Fans aus: "Das ist total ätzend, wenn man da oben steht. Man ist in einer verletzlichen Position." Bruder Finneas pflichtete ihr bei: "Ich habe gemischte Gefühle darüber, denn wenn es passiert, ist es zum Kotzen. Andererseits ist mir klar, dass dahinter keine bösen Absichten stecken und (die Fans) dir nur etwas schenken möchten." Was Finneas mit seiner diplomatischen Wortwahl eigentlich sagen will: Sagt mal, gehts noch?
Woher kommt nun aber das Comeback der Bühnenwürfe? Corona ist schuld, vermutet der amerikanische Rolling Stone: Nach der langen Konzertpause hätten die Leute verlernt, wie man sich als Teil eines Live-Publikums verhält. Eine Rolle spielen auch fahrlässige Social-Media-Trends, bei denen ohnehin keine Regeln gelten. Schließlich könnte auch die mangelnde Selbstwahrnehmung einiger Konzertbesucher*innen ein nicht zu unterschätzender Faktor sein: Möchte mein Idol wirklich die Asche der eigenen Mutter überreicht bekommen? Könnte mein Handywurf eventuell in die Hose gehen? Ein wenig mehr Reflexion täte allen Wurfenthusiasten unter uns ausgesprochen gut.
10 Kommentare mit 5 Antworten, davon 2 auf Unterseiten
Das Problem ist, dass seit Smartphones und Social Media alle eine Kamera überall hin mitnehmen können und es zu viele Leute gibt, die für sich selbst einen besonderen Moment kreieren wollen. Die Jugend hat ja auch einen Begriff dafür: Clout Chasing.
Und viele dieser angestrebten Momente sind nicht immer unschuldiger Natur. Das fängt bei so harmlosen Sachen an wie Prominente in Malls zu verfolgen und sie mit falschen Namen anzureden, was zwar unhöflich ist, aber halt nur ein harmloses Ärgern. Der Weg führt dann letztlich zu Gewalttaten oder wirklich schweren Provokationen, einfach nur, weil man der Typ sein wollte, der einen Prominenten dazu gebracht hat, die Fassung zu verlieren.
Ein anderes Motiv solcher Taten ist halt, geschuldet durch die Smartphone-Kameras, dass man jetzt nicht nur Schlüpper auf die Bühne wirft, sondern auch filmen kann, wie der Star sie aufnimmt und sich dafür im besten Fall bedankt. Das waren halt früher so Geschichten, die hat man nur erzählt und nicht jeder hat es geglaubt. Jetzt macht es halt jeder irgendwie.
Ich glaube nicht, dass da irgendjemand wegen Corona irgendwas verlernt hat. Eher, dass diese absichtlich zu kommerziellen Zwecken suggerierte Nähe und Anfassbarkeit der Stars via mediale Selbstinszenierung hier ein schmerzhaftes Echo erfährt. Sinkende Hemmschwellen durch dümmliche Vorbilder, die mit solchen oder anderen (sogar absichtlich für ihre Umwelt riskanten) Aktionen erfolgreich waren, tun ihr Übriges.
Ja, ich hasse meine Kommasetzung auch.
"Ja, ich hasse meine Kommasetzung auch."
Aber warum? Läuft doch.
Aber nur nach Gefühl. Mit der Klammer kann man prima kaschieren. Und anstrengend zu lesen. Kurze und dennoch präzise Sätze können andere besser.
Hab deine Linkliste mit den Songs übrigens nicht vergessen. Hab die nächsten Tage mehr Zeit dafür.
Solange es kein soulbumschen ausmaße annimmt isses nicht so schlimm mit den Schachtelsätzen. Und keine Eile, die Sachen sind eh schon staubig af.
Flasche vs Eko fehlt noch
https://www.youtube.com/watch?v=UmRubJ72SKQ
Liest sich irgendwie, als wenn jemand aus der Bild Redaktion den Artikel geschrieben hat.
Vielleicht lernen die was, wenn man den Spieß umdreht. Einfach einen Star ins Publikum werfen, so schön ins Gesicht.
Cardi B wurde mit nem Getränk bespritzt
https://www.spiegel.de/kultur/musik/cardi-…
"Neben der Getränkedusche und der Mikro-Attacke ist ebenfalls auffällig, dass Cardi Bs Gesang auch ohne Mikrofon normal weiterläuft"
Deshalb die Attacke!
Weil sie Bauchrednerin ist und ein Megafon verschluckt hat? Das ist doch kein Grund...