"Are You Even Real" ist das Zeugnis eines Verliebten, der sein Glück kaum fassen kann.
Los Angeles (dük) - "James Blake? Das ist doch dieser Typ, der immer so depressive Musik macht". Outet man sich als Fan des 31 Jahre alten Briten, bekommt man derartiges häufiger zu hören. Ständig als weinerlich bis depressiver "sad boy" abgestempelt zu werden, hat den Sänger, Produzenten und Pianisten in der Vergangenheit ganz schön auf die Palme gebracht.
Heute beschäftigt er sich meistens mit wichtigeren Themen und nutzt seine Plattform zum Beispiel, um gemeinsam mit seiner Freundin Jameela Jamil auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Und natürlich, um seine Fans mit neuer Musik zu versorgen: "Are You Even Real" ist die zweite Single des Sängers seit der Veröffentlichung von "Assume Form" Anfang des letzten Jahres.
Während Blake mit seinem dritten Album "The Colour In Anything" 2016 teilweise ganz schön schwere Kost servierte, ging der Nachfolger "Assume Form" in eine andere, Pop-lastigere Richtung. "Are You Even Real" knüpft hier an. Ein offensichtlich verliebter Mann besingt sein Glück und seine Geliebte, die fast schon zu schön ist, um wahr zu sein: "Trip down the hill, strawberry fields / Are you even real?".
Die Produktion, an der auch die Songwriterin Starrah (Drake, Camila Cabello, Rihanna etc.) beteiligt war, erinnert mit dem Einsatz der Streicher ein wenig an "Into The Red" vom letzten Album - ebenfalls eine Ode an die Liebe. Während "Into The Red" aber auf eine euphorische Klimax hinauslief, weist "Are You Even Real" noch eine schüchterne Bridge auf und endet dann so ähnlich, wie es angefangen hat.
Obwohl der in Los Angeles lebende Brite mit "Are You Even Real" bereits zwei Singles seit dem letzten Werk "Assume Form" veröffentlicht hat, ist ein neues Album noch nicht in Sicht. Die letzte Single "You're Too Precious", ebenfalls ein Liebeslied mit reichlich stimmlicher Modifizierung, erschien im April.
Während des Lockdowns hat Blake seine Fans außerdem mit mehreren Livestreams versorgt, in denen er seine eigenen Stücke und verschiedenen Coverversionen - darunter Radiohead, Joy Division, Stevie Wonder, Nirvana, Ray Charles und Roberta Flack - auf dem Klavier zum Besten gab. Außerdem arbeitete mit dem kanadischen Newcomer Mustafa an einem gemeinsamen Song.
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