Platz 6: Radiohead - "OK Computer" (1997)
Schon 1995 auf "The Bends" reißen Radiohead alle Brücken zum Sound der kommerziell erfolgreichen Single "Creep" nieder. Der Schritt vom zweiten zum vorliegenden Album bedeutet zwei Jahre später eine noch bedeutsamere Zäsur. "OK Computer" zeigt stellvertretend für alle kommenden Radiohead-Tonträger, dass man mit stilistischen Erwartungshaltungen bei Thom Yorke und Co. an der komplett falschen Adresse ist.
In den zwölf Songs ihres dritten Albums treffen Pink Floyd auf DJ Shadow, während die manischen Gitarrenläufe Jonny Greenwoods in ungeahnter Harmonie einen sanften elektronischen Nährboden finden. Virtuos und doch nicht prätentiös, opulent strukturiert und doch transparent, melodisch und doch schwer greifbar; das selbst für heutige Maßstäbe vielschichtig angelegte Werk hinterlässt in der Gitarrenszene der 90er Jahre einen Krater und macht nebenbei das Adjektiv "psychedelisch" in Artikeln über die Band salonfähig.
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