laut.de-Biographie
DJ Shadow
Den selbsternannten Vinyl-Süchtling und Beat-Verrückten Josh Davis drängt es in den von Synthie-Pop dominierten Achtzigern als einen der wenigen Weißen Richtung Hip Hop. Old-School Legenden wie Grandmaster Flash, die Sugarhill Gang, Public Enemy oder Eric B. & Rakim sind seinerzeit die Vorzeigefiguren dieses Genres, zu denen Shadow aufsieht. Vor allem fasziniert ihn der Umgang mit Turntables plus Mixer als eigenständiges Musikinstrument.
Schon während seiner High School-Zeit beginnt Davis auf einem Vier-Spur Gerät verschiedene Breaks und Beats zu bearbeiten und nimmt die ersten Mix-Tapes auf. Als Scratch-DJ hält er 1989 in der immer genauer und schneller werdenden Battleculture schon gut mit. Als er bei einem Public Enemy-Konzert einen gesampelten Soulsong von Isaac Hayes hört, erlebt er die Initialzündung für seinen weiteren künstlerischen Weg. 1991 nimmt er "Lesson 4" als 12"-Promo für Hollywood Basic Records auf.
Auf Anfrage des Label MoWax veröffentlicht er zwei Singles. "In/Flux" und "Lost And Found" definieren den neuen Stil "Instrumental Hip Hop". "Lost And Found" entsteht 1994 in Zusammenarbeit mit DJ Krush. Mit Einflüssen aus Jazz, Soul, Hip Hop, Funk, Ambient und Rock definiert DJ Shadow einen eigenen Stil und stößt damit auf großes Interesse in der Underground-Szene. Weitere Singles folgen und 1996 erscheint auf "Mo Wax" der Instant-Klassiker "Endtroducing", ein ausschließlich auf Samples basierendes Werk, das ihn zum Helden des Down- und Breakbeat-Segments macht. Mit über 500 bearbeiteten Platten schreibt er Sampling-Geschichte. Zwei Jahre darauf veröffentlicht er "Preemptive Strike", eine Zusammenstellung verschiedener, neu arrangierter Singles.
Ende 1998 entsteht mit Mo Wax-Chef James Lavelle und Richard Ashcroft das U.N.K.L.E.-Album "Psyence Fiction". Seine Popularität schlägt sich auch in Remixaufträgen nieder, die er von u.a. Portishead, U2 und Depeche Mode erhält. Das 2002er Album "Private Press" beeindruckt erneut mit der von "Endtroducing" bekannten Verspieltheit, Kreativität und Sampling-Klangkunst Shadows. Für Aufsehen sorgt 2006 sein Album "The Outsider", das sich offensichtlich zur populären HyPhy-Szene der Bay Area bekennt.
Zahlreiche Fans sind über diese stilistische Kehrtwende entsetzt und Shadow muss einige vernichtende Kritiken einstecken. Nach einer erneut langen Auszeit, die Shadow auf ausgedehnten Tourneen verbringt, erscheint 2011 seine vierte reguläre Solo-LP "The Less You Know, The Better". Darauf hört man auch einige Studiogäste, etwa Talib Kweli und Little Dragon. Auf "The Mountain Will Fall" perfektioniert Shadow 2016 den elektronischen Wahnsinn, "Our Pathetic Age" (2019) featuret Gäste wie De La Soul, Nas, Run The Jewels, Ghostface Killah, Pusha T und Paul Banks von Interpol. Daneben remixt der Amerikaner weiterhin Größen anderer Genres, etwa die Deftones oder King Gizzard & The Lizard Wizard.
2 Kommentare mit 6 Antworten
'Zwei Jahre darauf veröffentlicht er "Primitive Strike", eine Zusammenstellung verschiedener, neu arrangierter Singles.'
Welches aber eigentlich Preemptive Strike heißt.
Die Lautredakteur_ haben ihr ganzes knowledge auf der Straße aufgegriffen, das ist wie stille Post.
Man sieht auch nicht ein, das zu korrigieren. Macht ihr es doch erstmal besser. Ansonsten ist da oben der X-Button, wenns euch ned gfällt.
Erbitte Rezension zum neuen Album. Hat aus meiner Sicht was von Synthwave/Kavinsky (Ozone Scraper, Friend Or Foe) Shadow-typische Songs (All my, She‘s evolving), crazy shit (Free For All), Soundkulissen wie bei Twin Peaks (The Prophecy, Fleeting Youth) und eingängige Hits (Witches vs Warlocks, A Narrow Escape). Mehr „Adventure“ als „Action“. Bin positiv überrascht.
Kommt.
Kurze nervige Frage: kommt die Rezi vor, nach oder zeitgleich mit der Besprechung des letzten Albums von Everything Everything?
Übertreib es nicht!