NMIXX - Dice
Ebenfalls gemischt, aber deutlich positiver fühle ich gegenüber der neuen NMIXX-Single: Die haben ja eh schon genug Struggles, so richtig in den Tritt mit ihren Schwestergruppen Twice und Itzy einzusteigen, dass es sich fast fies anfühlt, weiterhin kritisch auf ihnen Herumzuhacken, aber ein bisschen Kritik muss sein: Ich glaube nämlich, dass Hauptproblem an NMIXX ist, dass sie eine der wenigen Gruppen der vierten Generation sind, die einfach offensichtlich dem Trend hinterherhinken. Und falls das bei (in meinem Augen trotz allem immer noch ziemlich großartigen) "O.O" noch nicht klar geworden ist: JYP will Aespa. "Nmixx change up" schippert von der Machart und vom Überschwenken einfach noch zu sehr im Windschatten des damals komplett Hirn schmelzenden "Beat-Drop!" auf Aespas "Next Level". Wenn man sich radikal und anders branden will, sollte man sich nicht hinter einem viel radikaleren Vorstoß verstecken.
Aber statt Aespas sehr kohärenter Cyberpunk-Ästhetik gibt es bei NMIXX irgendwie nur ein Konglomerat aller ästhetischen Ideen, die zwischen der dritten und vierten K-Pop-Generation langsam zu Klischees verlottert sind. Wiederkehrende Lore-Shots, mit nichts unterfütterte Wicca-Ästhetik, seltsame Latin-Einflüsse und eine ganze Menge Einstellungen, die wie die Nugu-Version von Red Velvets "Zimzalabim" aussehen. Es gibt einige verdammt eingängige Passagen, einen geilen Dancebreak, unterhaltsames Songwriting und eine Gruppe an Performerinnen, die nicht sehr talentiert ist. Lily ist eine derzeit ohnehin eine der Besten. Ich glaube auch immer noch daran, dass NMIXX noch eine Renaissance erleben werden. Aber dafür müssen sie den Absprung schaffen, nicht nur Innovation zu behaupten, sondern wirklich innovativ zu sein.
Wertung: 3,5/5
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