Stray Kids - S-Class
Ich bin ja ein großer Vertreter der Meinung, dass es etwas wie "zu viel" in der Popmusik gar nicht geben sollte. Dieses Stray Kids-Video hat mich dahingehend ein bisschen an meine Grenzen gebracht. "S-Class" bietet grundsätzlich die Sorte Reizüberflutungs-Pop, die man von einem SM-Release erwartet. Dabei dockt es an musikalische Ideen an, die sie seit "God's Menu" kultivieren und mit Tracks wie "Maniac" oder "Case 143" weiter entwickelt haben. Gerade die Bildsprache des Musikvideos, irgendwo zwischen Material Arts, Fantasy und Rennspiel, setzt sich da nahtlos fort.
Aber genau wie ich schon mit "Case 143" etwas gestrauchelt bin (daran erinnert das hier vor allem melodisch im Pre-Chorus ein wenig), fehlt mir ein bisschen das musikalische Kernkonzept. Es gibt den Synth-Pop-Prechours, die Trap-Parts, den Oldschool-Breakdown im zweiten Verse, die Rubber Bass-Einlage für den Dancebreak, und die ganze Zeit fühlt der Song sich an, als führe er zu etwas hin, das nie kommt. Er hat zehn Passagen, aber keine ist das Centerpiece.
Ich hab' das jetzt wirklich bestimmt zehnmal gehört und bin wirklich noch komplett ohne Meinung, ob ich es mag oder nicht. Das durchgehend hektische Musikvideo hilft da auch nicht so recht. Ich respektiere die Vision, ich respektiere, dass es klingt wie eine ganze Diskographie im Mixer, aber irgendwie kommt noch nicht wirklich etwas dabei heraus, das für mich wie mehr als die Summe seiner Teile aussieht.
Wertung: 3/5
1 Kommentar mit 2 Antworten
"Synth-Pop-Prechours"
Das is französisch und sowas Ähnliches wie ein Arpeggio.
Ah, also französisch für Ostinato