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Platz 70: Gil Scott-Heron - Pieces Of A Man

Man muss ja schon froh sein, dass Gil Scott-Heron in dieser Liste überhaupt vertreten ist. Der Mann dürfte zu den am sträflichsten unterschätzten Künstlern seines Fachs gehören. Sein Album "Pieces Of A Man" zählt zweifellos zu den großen Soulalben der frühen 70er. Der Name seines Urhebers sollte - eigentlich - in einem Atemzug mit Marvin Gaye, Stevie Wonder und Curtis Mayfield fallen. Tut er aber nicht. Gil Scott-Heron taugt halt einfach denkbar schlecht zum charmanten Soul-Man. Die entspannte Coolness, die seine Stücke versprühen, birgt das Potenzial, in jeder Sekunde in eisige Kälte umzukippen.

"Sehr wenige Leute haben 'Save The Children' oder 'Lady Day And John Coltrane' oder 'I Think I'll Call It Monung' gehört. Sie haben etwas verpasst, es ist ja nur eins von elf Stücken", kommentierte Scott-Heron einmal seinen einzigen richtigen Erfolgstitel. Wer "Pieces Of A Man" nur wegen "The Revolution Will Not Be Televised" kauft, hat sein Geld trotzdem bestens angelegt. Er bekommt obendrein den Beweis, dass in Gil Scott-Heron nicht nur ein Spoken Word-Künstler steckt, sondern darüber hinaus ein begnadeter Sänger. "Pieces Of A Man" bietet Poesie und Politik, Jazz, Funk, Soul, Blues und R'n'B, Schmerz, Bitternis und Zärtlichkeit, und all das im Überfluss.

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