Der dritte Vorbote von "Solar Power" vertieft den Cottagecore-Hexenkult.
Neuseeland (ynk) - Moderne Internet-Ästhetik lässt sich zunehmend schwer erklären. Nicht nur, weil ihr Referenzsystem sich immer mehr in sich selbst verschachtelt, sondern auch, weil sie in immer schrägere Richtungen ausfranst. Um diese neue Lorde-Single richtig einzuordnen, muss man so beispielsweise gleichzeitig verstehen, warum so viele Kids auf TikTok sich für Hexenkunst interessieren - und warum so viele Menschen im Internet davon träumen, sich auf einer Farm auf dem Land für immer vom Online-Leben zu verabschieden. Diese Mischung aus Hexenkult-Heute und Cottagecore-Eskapismus ist, worauf "Mood Ring" ästhetisch aufbaut. Und das ist, was diese neue Lorde-Single im Grunde genommen ironisch unterwandert:
Ja, die dritte Single aus dem neuen Lorde-Album "Solar Power" ist immer noch kein Banger. Eher scheint sie sich weiter der Fragestellung widmen zu wollen, wie sehr Okkultismus nach Surfbrettern und Lily Allen klingen kann. Aber trotzdem machen Text und Video klare Referenzen an das Coven-Leben, es wirkt wie ein "Midsommar"-Sequel an Neuseelands sonniger Küste. Sie selbst erklärt den Song als Versuch, spirituell im Takt mit der modernen Welt zu bleiben. Der Stimmungsring - das ist ein Stein, der seine Farbe passend zur Temperatur des Trägers verändert - sei ein witziges, kleines Utensil dafür.
Und da ist etwas herrlich Ironisches und herrlich Unironisches, wenn sie dann ihren Freundinnen einen Sonnengruß, eine Kristallmeditation, Gras und eine Reise richtung Osten verschreibt. Gleichzeitig erkennt sie die Verzweiflung darin an, in diesen Methoden eine Rückkehr zu verloren geglaubter Spiritualität zu suchen. Aber sie wertet es auch nicht ab, wie man es popkulturell gewohnt wäre. Vielmehr scheint "Mood Ring" die ideelle Grundidee zu honorieren, überhaupt noch an Transzendenz in der Moderne zu glauben. Was übrig bleibt, ist ein warmer und sonniger Song, der sich mit einem Schulterzucken über den eigenen Aberglauben lustig macht, aber die Sehnsucht hinter ebenjenem für eine schöne und schützenswerte Sache erachtet.
3 Kommentare mit einer Antwort
Lorde ist eine der überschätztesten Sängerinnen im Mainstream-pop
Der Text dieses Artikels kann einfach unmöglich ernst gemeint sein. Ist vermutlich wohl eine ironische Unterwanderung von laut.de. Musik wie immer todlangweiliges, belangloses Gesäusel.
Jop. Typische drei Absätze von Yannik über stumpfsinnigen Zeitgeistpop, deren Aussage sich immer auf "Ja, ist zugegebenermaßen beschissen, aber so beschissen nun auch nicht" runterbrechen lässt...
klingt wie eine b-seite von natasha bedingfield. würg.