Die Streitereien um die Love Parade in diesem Sommer finden kein Ende. Die Gegner haben nun einen entscheidenden Etappen-Sieg gelandet.
Berlin (ebi) - Stattfinden muss die Love Parade 2001 auf jeden Fall, findet Wolfgang Branoner, Witschaftssenator der Stadt Berlin. Schließlich bringen die Raver jährlich bis zu 250 Millionen Mark in die Stadt. Wenn schon ein Vertreter der CDU nichts dagegen hat, ist das Techno-Spektakel so gut wie gerettet. Sollte man meinen. Innensenator Eckart Werthebach hat aber jetzt endgültig bestätigt, dass für die Techno-Parade am 14. Juli im Tiergarten kein Platz ist.
Die Anti-Love Parade-Initiative "Schutzgemeinschaft Großer Tiergarten" war dem Veranstalter planetcom zuvor gekommen und hatte für den selben Termin und dieselbe Route eine Gegen-Demonstration unter dem Motto "Der Tiergarten gehört allen Berlinern" angemeldet. Umweltschützer und Lokalpolitiker versuchen seit langem ohne Erfolg die Love Parde per Gerichtsentscheid zu stoppen. Jährlich entstehen Schäden von mehreren hunderttausend Mark. Diesmal hatten die Techno-Gegner vorsorglich für alle möglichen Parade-Termine zwischen dem 30. Juni und 4. August Demos angemeldet.
Die Love Parade Veranstalter schlugen der Stadt daraufhin ein Ausweich-Route über die Karl-Marx-Allee vor, was aus Sicherheitsgründen abgelehnt wurde. Einem neuen Vorschlag zufolge sollten die Love Mobiles am 14. Juli an zwei Punkten (Ernst-Reuter-Platz und Urania) gleichzeitig in Richtung Siegessäule starten, während die Gegen-Demo zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule marschieren soll. Innensenator Werthebach: "polizeitaktisch unmöglich". Die Techno-Initiatoren beharrten auf dem Termin, da 60 Prozent der Raver Schüler seien, die ohne die Schule zu schwänzen, nur am Samstag feiern könnten.
Love Parade-Sprecher Enric Nitzsche begründet auf der Webseite der Veranstalter, warum diese weitere gerichtliche Schritte nicht ausschließen: "Juristisch ist es anscheinend auch sehr umstritten und zweifelhaft, ob man sich auf das Müllerprinzip 'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst' auch dann berufen kann, wenn man als Interessengruppe in konzertierter Aktion von Mitte Juni bis Mitte August an allen Samstagen auf der Strasse des 17. Juni Demonstrationen anmeldet - mit dem erklärten Ziel, der Love Parade keinen Raum mehr zu lassen."
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