Ist das Video zu "American Life" eine direkte Kritik an US-Präsident George Bush? Endlich äußert sich die Pop-Diva zu ihrem Clip und den vorgenommenen Änderungen.
Los Angeles (mus) - "Habe ich die Lösung? Nein. Habe ich die Antwort? Nein!" fasste Madonna zum Sendebeginn des umstrittenen Videos auf MTV ihre Ratlosigkeit die gegenwärtigen Kriegsgeschehnisse betreffend zusammen. Sie ist nur außer sich, wie jeder andere auch.
Ihr ursprünglicher Clip zu "American Life" beginnt mit einer Modenschau, bei der ihre Models militärische Kampfanzüge tragen, er zeigt blutverschmierte Babys und verzweifelte Menschen, am Ende erscheint Madonna selbst auf dem Laufsteg und wirft eine Handgranate. Zu viel direkter Protest? In letzter Minute hatte Madonna vor wenigen Tagen einige Änderungen an ihrem Video vorgenommen, die "Traumversion" sei im Moment nicht angebracht.
Aus der 10-minütigen Originalversion ist ein Kurzfilm geworden, auch "F-Wörter" wollte Madonna nicht mehr hören. Nach allem, was im Vorfeld bekannt geworden war, hatten viele den Clip als direkte Kritik an US-Präsident G. Bush verstanden, was Madonna stets bestritt. Madonna betrachtet sich selbst als Pazifistin, doch wie viele andere Amerikaner steht auch sie im Konflikt mit den militärischen Aktionen im Irak.
"Ich bin nicht anti Bush. Ich bin nicht pro Irak. Ich bin pro Frieden." Sie demonstriere nur eine klare Anti-Kriegshaltung. Sie habe ein Lied geschrieben und ein Video geschaffen, das ihre Gefühle über die amerikanische Kultur und Werte ausdrücke, und über die Illusionen vieler Leute, dass der amerikanische Traum das vollkommene Leben sei. Krieg sei für sie ein "kosmischer Horrortrip". Wer Frieden und Liebe in seinem Leben wünsche, müsse dies auch in der Welt verwirklichen. Materialismus sei oberflächlich.
Diesen Punkt versucht sie mit ihrer Modenshow zu verdeutlichen, die sie als Inbegriff der Oberflächlichkeit versteht. Die Menschen nehmen die Mode in ihren Augen zu ernst, was besonders lächerlich wirkt, wenn man die gegenwärtigen Geschehnisse in der Welt betrachtet.
Noch keine Kommentare