Der Prozess um den grauenvollen Mord an der 14-jährigen Jodi Jones im Sommer vergangenen Jahres hält ganz Schottland in Atem. Nun legt die Staatsanwaltschaft neues Belastungsmaterial gegen den 16 Jahre jungen Angeklagten vor: Marilyn Mansons "Golden Age Of Grotesque".
Edinburgh (flo) - Luke Mitchell, 16, wird vorgeworfen, seine Freundin Jodi Jones am 30. Juni 2003 in einem Waldstück in der Nähe seines Hauses zunächst geschlagen, gefesselt, danach entblößt und anschließend mit Messerstichen in den Kopf, Oberkörper und Bauch getötet zu haben. Mitchell, der die Tote gefunden und die Polizei alarmiert hatte, bestreitet die Vorwürfe vehement und fühlt sich als Zielscheibe der Polizei. Er verweist auf ein Alibi.
Auf Verlangen der Staatsanwaltschaft wurden am vergangenen Donnerstag zehn Minuten lang mehrere Ausschnitte der Bonus-DVD zu "The Golden Age Of Grotesque" gezeigt. Zu sehen sind Bilder von nackten Mädchen, die gefesselt im Wald alleine gelassen werden. Für den Vertreter der Anklage, Alan Turnbull, implizieren diese Bilder sexuelle Belästigung und halfen mit, Mitchell zum Mord an seiner Schulfreundin zu inspirieren.
Die fraglichen Stellen der Manson-DVD enthalten tatsächlich kurze Einblendungen eines entkleideten Frauenkörpers, der auf dem Boden liegt. Der Songtext der betroffenen Stelle enthält die Phrase: "You can kill me, you can kill them, you can let everyone die. The only thing immortal in this world is money."
Fakt ist, dass die DVD in Mitchells Zimmer gefunden wurde. Wirklich grotesk stellte sich das Vorgehen der Staatsanwaltschaft aber erst dar, als bekannt wurde, dass die Post den Tonträger erst zwei Tage nach dem Mord an Mitchells Adresse geliefert hat. Dieses Detail war der Anklagevertretung bekannt. Trotzdem bestand sie darauf, der Jury das Video vorzuspielen.
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