Mitte Mai erscheint das neue Album von Richard Melville Hall, besser bekannt als Moby. Wir haben für euch schon mal reingehört.
Köln (vbu) - Und verändert hat sich seit dem Vorgänger-Album wenig. Nicht, dass das wirklich schlimm wäre. Schließlich verkaufte sich "Play" mit weltweit acht Millionen Kopien hervorragend. Etwas anders hat Moby auf seiner neuen Platte dennoch gearbeitet. Statt zum Großteil Frauenstimmen zu sampeln, hat er sich für "18" diesmal namhafte Gast-Sängerinnen ins Studio geholt. Auf "Harbour" singt beispielweise Sinead O'Connor. Der Track ist eher ein Indie-Popsong und enthält kaum elektronische Elemente. Er könnte genau so gut auf einem Heather Nova-Album zu finden sein.
Außergewöhnlich ist der Opener "We Are All Made Of Stars", der als erste Single ausgekoppelt wird. Ein cooler Robo-Indie-Pop-Song, mit einer abgehackt wirkenden Stimme (Moby singt hier selbst) und nach Placebo klingenden Gitarren. Aus der Reihe fallen auch "Great Escape" (mit dem Sängerinnen-Duo "Azure Ray" aus Georgia und minimaler Streicher-Begleitung) sowie "Jam For The Ladies", ein Track, der alles andere als ruhig daher kommt. Für dieses Stück hat sich Moby die Stimmen von MC Lyte und Angie Stone gebucht.
Unterm Strich fährt der Herr mit den preisgekrönten Zeichentrick-Videos auf dem Mitte Mai erscheinenden Longplayer eher ruhigere Töne auf - trippige Beats, Sythiestreicher und viel Klavier. Immer wieder fühlt man sich an Songs wie "Porcelain" oder "Why Does My Heart Feel So Bad" erinnert oder denkt plötzlich, der zweite Soundtrack zu "The Beach" liegt vor.
Bisher wurde "18" von der Plattenfirma aus Angst vor Raubkopien oder einer Vorveröffentlichung im Internet noch nicht aus der Hand gegeben. So sagte Moby vergangene Woche in einem Gespräch mit kanadischen Journalisten, dass er die Zukunft des Musikbusiness sehr negativ sehe: "Mein 14-jähriger Cousin hat sich in seinem Leben noch keine einzige CD gekauft. Für ihn und seine Freunde ist es selbstverständlich, dass man Musik umsonst aus dem Netz downloaden kann. Sie kennen keinen andern Weg an Musik zu kommen."
Die komplette Tracklist von "18":
- We Are All Made Of Stars
- In This World
- In My Heart
- Great Escape
- Signs Of Love
- One Of These Mornings
- Another Woman
- Fireworks
- Extreme Ways
- Jam For The Ladies
- The Day Before May
- 18
- Sleep Alone
- At Least We Tried
- Harbour
- Look Back In
- The Rafters
- I'm Not Worried At All
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