Während deutsche Musiker die Echo-Preisverleihung zu Aufrufen gegen den Krieg nutzen, gingen ihre englischen Kollegen am Wochenende auf die Straße.
London (jud) - Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat Ms Dynamite am Wochenende den britischen Premier Tony Blair angegriffen. Die neue Diva des R'n'B hatte neben Damon Albarn, Annie Lennox und Massive Attack, um nur einige der vielen beteiligten Künstler zu nennen, an der großen Demonstration gegen einen drohenden Irak-Krieg teilgenommen.
Ms Dynamite sprach während der Kundgebungen im Hyde Park, die im Rahmen der Demonstration gehalten wurden, vielen Friedensanhängern aus der Seele: "Wie lange will Premierminister Tony Blair noch fortfahren, Lügen statt Wahrheiten zu propagieren, die Intelligenz seines Volks zu unterschätzen und Krieg statt Frieden zu predigen?"
Zu der Demonstration hatten unter anderen 3D von Massive Attack und Blur-Sänger Damon Albarn aufgerufen; zudem stellte die Trip Hop-Band ihre vielbesuchte Webseite www.massiveattack.com in den Dienst des Friedens. Alle Besucher werden direkt auf die Seite der britischen Antikriegs-Organisation CND umgeleitet, die sowohl Informationen über aktuelle Friedenskampagnen beinhaltet, als auch auf den Gebrauch atomarer Waffen kritisch eingeht.
Unterdessen hat die Wahl-Londonerin Madonna, die unlängst Schlagzeilen mit einem geplanten Antikriegsvideo gemacht hatte, klar gestellt, dass sie keine Bush-Gegnerin sei: ihr neues Video sei nicht Anti-Amerika, sondern Pro-Frieden, machte sie auf ihrer offiziellen Webseite geltend. Mit dieser differenzierten Sicht der Dinge dürfte Madonna allerdings mittlerweile ziemlich alleine dastehen: "Hand in Hand mit Amerika bewegen wir uns Rückwärts", sagte der britische Produzent Brian Eno gegenüber der BBC, und fasste damit die Befürchtungen vieler britischer Demonstranten zusammen.
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