Bei einer Show, in der Robbie Williams und Herbert Grönemeyer auftreten, wie bei der 12. Echo-Verleihung am Samstagabend, kann eigentlich nichts schiefgehen. Oder?
Berlin (mg) - Deutschland sucht die Superstars. Am Samstag ausnahmsweise mal nicht Dieter Bohlens Jungsängergeschwader, sondern die erfolgreichsten Musiker. Als "Bester Deutscher Künstler" und für die Single "Mensch" bekam Herbert Grönemeyer zwei Echos. Robbie Williams ist der "Beste Internationale Künstler" und nutzte seinen Auftritt zu einem Statement gegen den Krieg. 6,3 Millionen Menschen verfolgten die 12. Preisverleihung des vom Deutschen Phono-Verband ausgerichteten Echos. Über den Preis für die "Beste Deutsche Künstlerin" konnte sich Nena nach ihrem letztjährigen Comeback freuen. Als "Beste Deutsche Musikgruppe" wurden die Toten Hosen ausgezeichnet. Der Preis für die "Beste Internationale Musikgruppe" ging an die Red Hot Chili Peppers.
Moderiert wurde das Spektakel von einer ziemlich bizarr gekleideten Frauke Ludowig. Neben ihr war Oliver Geißen mit von der Partie und durfte den Entertainer schlechthin ankündigen: Robbie Williams sorgte für den Auftritt des Abends. Vor der versammelten deutschen Musikszene performte er mal auf der Bühne, mal im Publikum den Song "Feel". Robbie zeigte seine Qualitäten als Entertainer, leckte Michelle Hunziker die Wangen ab, und die Fans kreischten, wie es sich gehört.
Diese Show toppte nur noch Herbert Grönemeyer mit großen Gefühlen. Mit seinem furiosen Comeback nach dem Tod seiner Frau begeisterte er ganz Deutschland. Bei der sentimentalen Preisübergabe konnten weder Günther Jauch noch der Rockstar selbst die Tränen zurückhalten. Grönemeyer stammelte noch "Ich bin überrascht, ich verstehe das nicht ganz", hatte das Publikum aber schon gefangen und wurde mit standing ovations belohnt.
Grönemeyer wünschte sich im Hinblick auf einen möglichen Irakkrieg ein "Jahrhundert des Friedens". Neben Williams und Grönemeyer äußerten sich auch andere Künstler gegen einen Angriffskrieg der USA. Die No Angels erschienen mit "No War"-Shirts, und Gentleman ("Bester Deutscher Hip Hop/ R'n'B") nutzte seine Redezeit für einen direkten Appell an George W. Bush. Robbie Williams stimmte am Ende seines zweiten Songs ein paar Zeilen von "Give Peace A Chance" an.
Diese echten Emotionen wurden dann vom Showdown unterbrochen. Bohlens "Superstars" trällerten "We have a dream". Somit hatten auch sie wieder ihren Samstagabend-Auftritt.
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