The Cure hatten sich kürzlich für günstige Tickets eingesetzt. Young hat hier keine Hoffnung mehr.
Redwood City (jmb) - In einem Artikel auf seiner Homepage "Neil Young Archives" kritisiert Neil Young die Verkaufspraktiken des Unternehmens Ticketmaster und trauert den Tagen hinterher, als Ticketpreise noch vernünftig waren: "Konzert-Touren machen keinen Spaß mehr. Künstler müssen sich Sorgen machen, dass abgezockte Fans sie für Ticketmaster-Add-Ons und Spekulanten verantwortlich machen."
Unter der Überschrift "Concert touring is broken" schreibt Young weiter: "Die alten Zeiten sind vorbei. Ich erhalte Briefe, in denen mir vorgeworfen wird, 3.000 US-Dollar für Eintrittskarten für ein Benefizkonzert zu verlangen. Dieses Geld geht weder an mich noch an die Benefizveranstaltung."
Mit seiner Kritik spielt Young auf seine bevorstehende Teilnahme am kalifornischen "Light Up The Blues"-Benefizkonzert für Menschen mit Autismus an. Zudem solaridisiert sich Young mit The Cure-Frontmann Robert Smith, der sich im vergangenen Monat für eine fairere Preisgestaltung einsetzte.
In einem Versuch, gegen überhöhte Gebühren vorzugehen, hatte sich Smith mit Ticketmaster angelegt. In einer Flut wütender Tweets machte er seinem Ärger Luft:
(WE DIDN’T AGREE TO THE 'DYNAMIC PRICING' / 'PRICE SURGING’ / ‘PLATINUM TICKET' THING... BECAUSE IT IS ITSELF A BIT OF A SCAM? A SEPARATE CONVERSATION!)
— ROBERT SMITH (@RobertSmith) March 15, 2023
Das automatische "Dynamic Pricing"-Verfahren sorgte in den vergangenen Jahren weltweit für einen rasanten Preisanstieg. Für die kommende The Cure-Tour "Songs of A Lost World" lehnte Smith das Dynamic Pricing und Platin-Tickets vehement ab. Beides hielt er für eine Betrugsmasche. Stattdessen hatten Fans nun die Möglichkeit, ab einem erschwinglichen Preis von 20 US-Dollar Tickets zu erwerben. Ticketmasters hohe Bearbeitungs- und Servicegebühren sorgten jedoch dafür, dass die Tickets zum nahezu doppelten Preis verkauft wurden. Smith wehrte sich auch dagegen. Ticketmaster reagierte, in dem es einigen Kunden Gebühren in einer Höhe von bis zu 10 US-Dollar erstattete.
Ticketmaster war in der vergangenen Dekade wiederholt in die Kritik von zahlreichen Bands, Soloacts und Fans geraten. Zuletzt sorgte der chaotische Ticketverkauf für die diesjährige "Eras"-Tour von Taylor Swift für Aufruhr. Das Dynamic Pricing führte bei Swift zu Preisen zwischen 400 und 31.000 US-Dollar. Zudem hatten Bots den Online-Server des Unternehmens lahmgelegt. Wegen des Verdachts auf Wucher und Monopolisierung kam es im Januar sogar zu einer öffentlichen Anhörung vor dem US-Senat.
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