Die Kinder von Ray Charles ziehen gegen den langjährigen Manager ihres Vaters ins Feld. Der ruiniere den Namen der Soullegende und missbrauche sein Amt als Vermögensverwalter.

Los Angeles (cat) - Es liegt im Vermächtnis großer und vor allem kommerziell erfolgreicher Musiker, dass nach ihrem Tod Streit um den Nachlass entbrennt. Jüngste Beispiele dafür sind etwa Frank Zappa oder James Brown. Auch Ray Charles' Kinder kämpfen seit längerem um das Erbe ihres legendären Vaters.

Dessen langjähriger Manager und Verwalter Joe Adams ziehe Ray Charles' Namen in den Dreck und missbrauche den millionenschweren Nachlass , behaupten mehrere der zwölf Nachkommen des vor vier Jahren an den Folgen eines Leberleidens gestorbenen Soulmusikers.

Im Laufe seiner rund 50-jährigen Karriere häufte Ray ein Vermögen von geschätzten 50 Millionen Euro an. Per Testament wurde sein 86-jähriger Manager Joe Adams als Vermögensverwalter und Vorstand der "Ray Charles Enterprises" bestellt. Zudem ist er der Verwalter der Treuhandfonds für Charles' Kinder, die zwischen 16 und 50 Jahren alt sind und von neun verschiedenen Frauen stammen.

Vier der Kinder sind in dem Rechtsstreit besonders engagiert. Jedem der Sprösslinge sollen rund 300.000 Euro zustehen, die im Laufe von fünf Jahren nach Rays Tod hätten ausbezahlt werden müssen. Derzeit haben die Nachkommen offenbar keinen Zugriff auf das Vermögen sowie die Namensrechte ihres Vaters. Wie die Los Angeles Times berichtet, klagen sie nun gegen Adams und fordern eine Untersuchung des Falles.

So ruiniere er mit den posthumen Veröffentlichungen Rays Image. Der Vermarktung der Platten "Genius & Friends" (2005) und "Ray Charles Sings, Basie Swings" von 2006, hätte Charles zu Lebzeiten niemals zugestimmt, betonen etwa Mitarbeiter des Sängers gegenüber der renommierten Zeitung. Zudem gebe es noch Aufnahmen, die nach dem Willen Rays nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Was Adams mit ihnen vorhabe, wisse allerdings niemand.

Außerdem veruntreue Adams Geld. "Es gibt viele unbeantwortete Fragen", meint die Vertreterin der Nachkommen, Lisa Nkonoki. Der Manager weigere sich aber, die Kinder in die Bücher blicken zu lassen.

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