Heavy Metal, Hip Hop und der Beatles-Klassiker "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band"? Für den Gitarristen alles nicht der Rede wert.
New York (ebi) - Selbst ist er nicht unbedingt der technisch versierteste Gitarrist der Rockhistorie, geprägt hat er sie dennoch wie kaum ein Zweiter: Rolling Stones-Gitarrero Keith Richards veröffentlicht am 18. September seine Soloplatte "Crosseyed Heart". Und nutzt die Gelegenheit, um kräftig auszuteilen.
Stufte er den Beatles-Klassiker "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" in einem Interview mit dem Esquire zuletzt Ende Juni als "Mischmasch aus Müll" ein, geht es nun Rappern und Metallern an den Kragen.
Ein großer Witz
"Millionen lieben Metallica und Black Sabbath. Ich halte beide für einen großen Witz", so der Gitarrist in einem Interview mit den New York Daily News. Viele Rockbands hätten zudem keine Ahnung, wie man richtig synkopiere: "Hört sich an wie ein stumpfsinniger Wumms".
Eindeutig auch seine Meinung in Sachen Rap: "So viele Worte, um so wenig zu sagen. Was Rap uns in beeindruckender Weise aufzeigt, ist, dass es da draußen jede Menge unmusikalischer Leute gibt. Alles was sie brauchen, ist ein Drumbeat und jemand der drüber schreit, dann sind sie glücklich", kanzelt Richards das Genre ab. Es gebe einen riesigen Markt für Leute, die keine Note von der anderen unterscheiden könnten.
Ursprünglich habe er nicht die Absicht gehabt, eine Soloplatte zu veröffentlichen. Viel lieber wäre er mit den Stones, die seit zehn Jahren pausieren, ins Studio gegangen, so Keith laut den Daily News in eigener Sache: "Ich wollte arbeiten". Parallel zur Soloplatte, seiner ersten seit 1992, feiert auf Netflix auch eine Doku über ihn Premiere.
16 Kommentare mit 5 Antworten
Schon traurig, wenn man geistig die Schwelle von den 60ern zu den 70ern nie überschritten hat.
So ne Art Promo haben allerhöchstens deutsche Rapper nötig, aber nicht Keith Richards
Ich dachte ja erst, dass wäre ein Noel Gallagher-Interview, aber dafür ist es einfach nicht witzig genug.
Die Stones haben zwar Musikgeschichte geschrieben, aber das war vor meiner Einschulung. Die haben kaum mehr als 2,3 akzeptable Stücke auf jeder Platte (mit wenigen Ausnahmen, wie z.B die Exile on Main Street, aber das war auch eine Doppel-LP). Mittlerweile ist das doch ausgelutschter, langweiliger Stadionrock. Mir selbst zum Einschlafen zu lahm, da ziehe ich sogar durchschnittliche Metalbands den Stones vor. Hatte mal 7 Stones-CDs im Besitz, im Angebot gekauft, um mir mal eine Meinung bilden zu können, alle wieder verkauft, da ich sie nur wenige Male gehört habe. Aus meiner jetzigen Sicht, eine völlig überschätzte Altherrentruppe, die 1973 hätte aufhören sollen.
Ich würde sie auf jeden Fall nicht in einem Atemzug mit Metaliica oder Black Sabbath nennen. Keith Richards ist mir als Gitarrist auch völlig wumpe, als "Schauspieler" in "Fluch der Karibik" gefällt er mir besser.
In der Zeit von "Beggars Banquet" bis "Exile on Main St." waren die schon eine der besten Bands der Welt, nicht zuletzt live; auf einer Stufe mit Black Sabbath oder Metallica stehen sie damit auf jeden Fall.
@Deathgrinder: 100%íge Zustimmung! Zu einer Band, die ich richtig lieben kann, gehören schon regelmäßig ein paar Platten, die man am Stück durchhören kann. Bis auf "Exile" sind die Stones für mich höchstens eine Single-Band, die trotz manch guter Songs immer irgendwie bemüht klingt. Eine echte rockende Band sollte stets aus der Hüfte spielen (Exile) und nicht so verdammt stoisch (der ganze Rest). Da klingt der "Mischmasch aus Müll" von den Beatles um Welten lässiger.
Der Alte ist wohl einmal zu oft von der Palme gefallen.
Irgendwann fordern Drogen und Alkohol halt ihren Tribut... bei Lemmy körperlich, bei Keith fängts im Kopf an!