Die Veranstalter des am Wochenende stattfindenden Leipziger Stadtfestes haben den Berliner Rapper Sido kurzfristig wieder ausgeladen.
Leipzig (joga) - Ein für Freitag geplanter Auftritt des Berliner Rappers Sido beim Leipziger Stadtfest hat der Veranstalter im letzten Moment abgesagt. Man wolle "Sido kein öffentliches Podium für seine teilweise sehr drastischen Liedtexte geben", geben die Veranstalter heute auf der Homepage des Stadtfestes bekannt.
Weil das Fest für alle Altersgruppen zugänglich ist, befürchteten die Veranstalter, dass Sidos Texte auch Kindern und Jugendlichen zu Ohren kommen könnten. "Sido vorschreiben, welche Songs er singen darf, war keine Option für uns", heißt es in der Erklärung weiter. "Das wäre ein Eingriff in die künstlerische Freiheit." Auch befürchtete man wohl, dass Sido sich nicht an derartige Absprachen halten würde.
Tatsächlich hätte der Berliner neben Acts wie Alphaville oder Münchner Freiheit vielleicht etwas deplatziert gewirkt. Einen "attraktiven" Ersatz will man noch heute bekannt geben. Bleibt die Frage, warum den ehrenwerten Stadtvätern erst jetzt bewusst geworden ist, dass ein Rapper wie Sido vielleicht nicht so gut zu einem Familienfest passt.
Immerhin gibt der Veranstalter zu, bereits bei der Verpflichtung vor etwa sechs Monaten von den "schmuddeligen" Texten des Berliners Kenntnis gehabt zu haben, berichtet die dpa. Die Entscheidung, den Auftritt in letzter Minute zu verhindern, sei "nach Kenntnisnahme der aktuellen Medienberichte" und wegen der zunehmenden Diskussion um Sidos Texte gefallen.
Sido ist also nicht wegen seiner teils pornografischen Texte in Leipzig unerwünscht, sondern wegen der Berichte darüber? Das klingt aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen!
Dagegen erklärt Sidos Label Aggro Berlin in einer Stellungnahme, der Bürgermeister von Leipzig habe die kurzfristige Absage höchstpersönlich veranlasst. Sidos Kommentar:
"Die Absage ist doch ein Witz und find ich sehr belustigend. Ich wäre gerne aufgetreten. Die begehen doch Vertragsbruch. Da komme ich gerade aus dem Urlaub, bin super entspannt und werde zum Sündenbock für die Verwahrlosung der Jugendlichen gemacht. Das ist doch lächerlich. Vielleicht werde ich bei dem Fest einfach mal vorbeischauen. Los weiter so und macht mich immer berühmter!"
39 Kommentare
Das Musiker [auch halbstarke Rapper] immer noch als jugendgefährdend angesehen werden, ist eigentlich traurig.
@Leipziger («
Da bleibe ich doch lieber zu hause und lerne. »):
Na also, was Besseres war ja fast nicht zu erreichen.
womit herr xy vollkommen recht hat........
@Cherrystoned (« Vielleicht währe es ja sogar mal ganz interessant zu wissen was die geschätzten laut.de mitglieder für (bittee klischee-freie) argumente haben die aussschlaggebend dafür sind zu behaupten ihr Musik-geschmack währe "besser" als meiner!
Das soll keine anfeindung sein aber man kriegt hier im forum doch schon recht oft mit,das musik-geschmäcker (vor allem hip hop) runtergemacht werden!Also würd mich wirklich mal interessieren was euch dazu bewegt zu behaupten euer Musik geschmackt sei besser!
Also,antworten jeglicher art sind gewünscht!
(ausser argumente im stil von 3-jährigen!Also:"Rock is besser weil Hip Hop scheiße ist"!,sowas bitte nicht) »):
Ich denke, diese ganzen Diskussionen sind unsinnig, weil Musikgeschmäcker nun mal unterschiedlich sind. Es gibt deshalb auch keine Argumente für oder gegen einen Musikgeschmack. Jeder darf und soll das hören was er möchte und was ihm gefällt.
Natürlich kann man sagen, die Texte von bestimmten Interpreten sind nicht ok, aber das betrifft ja nicht den Musikgeschmack an sich.
Deshalb muss ich dir voll zustimmen, es ist nicht ok, dass Leute aufgrund ihres Musikgeschmacks runtergemacht werden.
PS: Kommt natürlich drauf an, wie ernst das Ganze ist
@bzr
mir gehts da nichtmal um sidos musik. dass du die sinnlos, künstlerisch nicht ansprechend findest kann ich nachvollziehen, gefährlich auch ein stück weit. mir geht es da vielmehr ums prinzip (ich mag prinzipien eigentlich nicht). jeder punkfan kann dir tracks nennen, die aggressiver/unmoralischer/sexueller/sinnloser sind als die meisten raptracks. trotzdem denkt keiner, dass die dödelhaie oder meinetwegen auch die hosen ihre fans verdummen oder irgendeine vorbildfunktion haben, die sie ungenügend erfüllen. das finde ich heuchlerisch und hat imho in erster linie mit einer abwehrhaltung gegen hiphop in seiner gesamtheit zu tun, die sich auf die durchaus nachvollziehbare ablehnung gewisser stereotypen begründet.
im übrigen... wenn irgendwas an hiphop tolerant ist (und das ist die musikrichtung an sich, im großen und ganzen - wenn auch leider viele fans nicht) dann doch die akzeptanz von kulturen, sowohl bei musik als auch bei rassen und völkern. antisemitische oder fremdenfeindliche strömungen kann ich nicht verstärkt wahrnehmen bislang, und selbst die homophobie oder der sexismus werden heißer gekocht als gegessen.
@Guest666 (« Jaja, so wird HipHop in den Dreck gezogen.
*mein Bleistift, mein Raditschi, mein Füller mein Block* »):
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaalt...
Wenn du mal was richtig lustiges sehen willst, dann les doch mal dein ersten Teil von deinem "Beitrag".
Wenn man nämlich die "Leipziger" zitieren will, dann sollte man auch wissen , wie es geht, und nicht völligen Schwachsinn schreiben und erwarten, das man jetzt Stolz auf dich ist.
Vielen dank für gar nichts, du ***********.
Ps:Und wenn du dich über die Grammatik von anderen lustig machst, warum guckst du dich nicht mal selber an???
Ja, ja...wegen so was wie dir wird "dein Musikgeschmack" in den Dreck gezogen...