Mit einer ironischen Anspielung auf Adolf Hitler hat Österreichs neuer TV-Star bei den Medien für Empörung gesorgt.
Wien (sla) - Bei einer Gala des Senders ORF in Wien sorgte Sido mit einer provokanten Anspielung auf Adolf Hitler für einen Eklat. "Ihr Österreicher habt uns da mal einen rübergeschickt, der uns Ordnung beigebracht hat", scherzte der Rapper und sorgte damit bei den Anwesenden zunächst für Erheiterung.
Empörung auf Facebook
Offenbar fühlten sich jedoch nicht alle Besucher von Sidos Witz belustigt, so zitierte der Ö3-Mitarbeiter Eberhard Forcher den Rapper empört auf seiner Facebook-Seite. Seine Statusmeldung bauschte den lässigen Spruch des Berliners zu einem medienwirksamen Skandal auf. "Künstlerische Freiheit??? Ironie??? Geh bitte ... Sido, was soll der Scheiß?", regte sich ein User auf.
ORF-Programmdirektor Wolfganz Lorenz verteidigte Sido in einem Statement. Der Satz, der während Sidos Bühnenshow fiel, sei ausschließlich ironisch gemeint und ein Versuch des Künstlers gewesen, die Stimmung auf der Tanzfläche zu heben. "Von der überwiegenden Zahl der Anwesenden wurde diese Ironie auch erkannt und daher mit einem Schmunzeln quittiert."
"Idiotenpack!!!"
Für ein ausführliches Statement fand der Rapper während seiner laufenden Promotour noch keine Zeit. Natürlich ließ er es sich trotzdem nicht nehmen, in einem Twitter-Post gegen die österreichischen Medien zu schießen. "Die Österreicher diskutieren gerade darüber, ob ich ein Nazi bin!!!?!!! Ist das euer Ernst?" Wenig später bezeichnete er Mitarbeiter der Tageszeitung Der Standard als "Schweine" und "Idiotenpack".
Mit seiner Anspielung auf der ORF-Gala eckte Sido während seiner Zeit in Österreich nicht zum ersten Mal an. Als Juror der ORF-Talentshow "Die große Chance" hatte er sich bereits im September sehr abwertend gegenüber einem Teilnehmer geäußert, der mit seiner Stimme Motorgeräusche nachahmte.
Dieser trat in Begleitung seines "Managers", dem einflussreichen Kronen-Zeitung-Kolumnist Michael Jeannée, auf. "Ihr habt jetzt ganz krass meine Zeit verschwendet mit so einer arroganten Scheiße auf der Bühne", warf der Rapper den beiden an den Kopf.
Sido leitete juristische Schritte ein
Die österreichische Zeitung rächte sich mit ihrem Artikel "Das Leben des 'ORF-Stars' als einziger Mix aus Kriminalität und Taktlosigkeit" an dem Deutschen. In dem Text rückte sie Sido in schiefes Licht und verurteilte ihn als gewaltverherrlichenden und sexistischen Rapper.
Der Berliner schaltete daraufhin seine Anwälte ein und klagte gegen den zuständigen Journalisten. "Michael Pommer von der Kronen Zeitung wird meinen nächsten Urlaub finanzieren", twitterte er selbstbewusst.
Das ORF wollte den Streit zwischen Sido und Michael Jeannée in seiner Sendung selbstverständlich nicht ausstrahlen. Den amüsanten Wortwechsel gibt es aber dennoch auf YouTube zu bestaunen.
47 Kommentare
Ach die sind da immer noch sauer dass er sich mit der Kronenzeitung und damit mit der Wiener Schickeria angelegt hat X)
Mit so einer Aktion zeigen sich die Österreicher mehr als Nazis als Sido... peinlich
Wenn Sidos Witz wenigstens einfallsreich gewesen wäre. Aber das was er da gebracht hat, war ein lahmer Stammtischwitz. So ein Spast.
Der lautuser ist so ein großartiger Clown. Bin mal gespannt, ob der demnächst beim Weltweihnachts Zirkus auftritt!
@stummerzeuge
LOL, ja.. das geschieht nur hinter Deinem Rücken... wir haben ja Anstand.
Und was Sido betrifft, mein Gott, was soll die Aufregung? Er hat ja recht! Das finde ich überhaupt das ironische (neben der unfassbaren Tragödie natürlich) an der ganze Sache... da kam ein kleiner Österreicher und führte 80 Mio. Deutsche in den Weltkrieg.
Als ich in Las Vegas war hab ich mal ein paar Amis gefragt, was man so über Deutsche denkt. Natürlich kamen die üblichen Klischees von Bier, Lederhosen und Fußball aber ich war sehr überrascht, dass nicht einmal das Wort Nazi fiel. Die haben sich sogar sehr darüber amüsiert, als ich ihnen erzählt hab, dass auf den Titelblättern unserer Zeitungen vor "Killer-Nazis" gewarnt wird.