Das Finale der 22. Festivalausgabe mit Juse Ju, Juju, Döll, LGoony und Young Thug.
Ferropolis (hog) - Das Splash! neigt sich dem Ende zu - doch der letzte Tag hat noch einige Hochkaräter im Köcher. Vorab eine paar Eindrücke zu den vergangenen und intensiven Tagen. Mit 30.000 Rap-Fans war das Festival ausverkauft.
Etwas unglücklich geriet dieses Jahr der Check-In. Während sich die Masse zum Eingang an der Parkplatzseite bewegte und immer weiter anwuchs, verbreitete sich die News, am anderen Ende des Campingplatzes ginge es zügiger, nur schleppend. War man dann aber erst mal drin, waren alle Qual und Marter schnell vergessen.
Auch das Wetter zeigte sich rückblickend halbwegs freundlich gesinnt. Zwar machten wiederholt Unwetterwarnungen die Runde, und es regnete auch mal kräftig. Aber der Worst Case, herumfliegende Zelte und oder gar Dixies, blieb zum Glück aus. Und kam die Sonne mal richtig heraus, trieb es nicht wenige zur Abkühlung in den Gremminer See.
Fragezeichen rund um A$APs Headlinerslot
"Freiheit für A$AP, #free A$AP", stand überall geschrieben: Ob auf Asphalt, an den Wänden, auf Zelten, Pappschildern, selbst auf Dixies (dort neben anderen Weisheiten wie "Trump makes Dixies great again"). Das Gros der Splash!-Fans hätte Rakim Mayers wohl mit Kusshand auf der Bühne begrüßt.
Auf die Schnelle einen angemessenen Ersatz aus dem Hut zu zaubern, scheint von vornherein eher utopisch. Dann aber Shindy als Secret-Act zu pushen, und dies so seltsam mit der Causa A$APs zu vermischen, hinterließ bei vielen ein Fragezeichen. Zumal am Donnerstag und Freitag mit Action Bronson, Schoolboy Q und Skepta längst mehr als würdige Acts gebucht waren.
Das Level beibt oben
Das Level oben halten auch die Acts am Samstag: Gleich zu Beginn glückt Juse Ju der Homerun ins Herz des Publikums. Der haut einen Baseball in die Menge, wer ihn fängt, bekommt eine schöne Überraschung: "Dem Fänger des Balls gebe ich ein Bier aus!".
Juju ist später der erste Höhepunkt auf der Mainstage und setzt das Splash! mächtig in Bewegung. Kreischende Juju-Fans rennen um die Wette, das ehemalige SXTN-Member hautnah zu erleben. Weniger präsent als Naru am Vortag ist die Menge zufrieden: Zugabe-Rufe tönen über das Gelände.
Back to Backyard kämpft Döll seinen Kampf mit dem Leben und schaut ziemlich zerknittert drein. Welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist oder ob es einfach seine Stagepersona mitdefiniert? Schwer zu sagen.
Lgoony, Future und Ufo361 räumen ab
"Ich will eure Energie!", ruft LGoony mit weit aufgerissenen Armen seinen Fans entgegen. Die lassen sich nicht zweimal bitten und starten die Generatoren für den nächsten Moshpit. Ludwig Langer kann sich auf den Kopf stellen wie er will, auf Händen getragen wird er trotzdem. Zu Recht! Kernsympathisch der Typ.
Dann betritt Young Thug die Mainstage. Während er meist seinem DJ das Reden überlässt, beschränkt sich der Thugger auf ein im Flüsterton eingestreutes "Let's go". Ein solider Auftritt, nicht mehr, nicht weniger. Das Publikum störts nicht weiter und feiert stattdessen seine großartige Voice.
Wesentlich aktiver präsentiert sich Trap-Ikone Future, der das Splash! erstmals beehrt. Der Amerikaner macht sich auch gleich lieb Kind mit der hiesigen Rap-Gemeinde und holt Ufo361 auf die Stage, der binnen kurzer Zeit das Splash! zum Kochen bringt. Ein Finale, wie es die 22. Auflage des Splash! Festivals verdient hat!
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