Konstanz feierte am Wochenende ein gelungenes und entspanntes Rock-Fest. Nur Velvet Revolver ließen sich von einigen Störern provozieren.
Konstanz (joga) - Spätsommersonne, 23.000 meist recht junge und durchweg friedliche Fans, kaum Alkohol-Leichen und keinerlei Verkehrschaos, dafür La Ola-Wellen und Feuerzeug-Meere - die 19. Auflage von Rock am See erfüllte am Samstag alle Anforderungen an einen geruhsamen und idyllischen Familien-Ausflug. Everlast ließ den Hip Hop nur am Rande jumpen und spulte ansonsten routiniert, aber mit großer Bühnenpräsenz seine soul-getränkten Balladen ab. Auch die Ärzte waren zum Ende ihrer langen Tournee eher friedlich gestimmt wie die Sportfreunde sowieso.
Allein bei dem Gig der neu formierten Velvet Revolver kam ein wenig schmutzige Rock'n'Roll-Stimmung auf. Dabei hielt sich der wie immer virtouse, aber diesmal weniger extrovertierte Gitarrengott Slash deutlich zurück; dafür gebärdete sich Frontmann Scott Weiland von Anfang an wie der Hardrock-Derwisch höchstpersönlich. Mit seiner der SS-Uniform ähnelnden Schirmmütze, tätowierten Armen und provozierender Sadomaso-Gestik erinnerte er zeitweise an frühere Auftritte von Rob Halford, und nach einer Aufwärmphase von zwei, drei Songs ließ er auch gesangstechnisch nichts mehr anbrennen.
Nur mit den Ansagen hat es der ehemalige Stone Temple Pilots-Frontmann nicht so, weshalb Slash gelegentlich ein rauhes "Yeah" ins Mikro brüllte und eine Gruppe von Störern gegen Ende des Gigs Gelegenheit hatte, die Guns n' Roses zu fordern. Das gefiel den Revolvermännern wohl nicht so, jedenfalls schleuderte Scott wutentbrannt sein Megaphon ins Publikum und forderte die Schreihälse auf, sie sollten doch auf die Bühne kommen, wenn sie Guns n' Roses hören wollten. Ob sie dann ans Mikro dürften oder die Fresse voll bekämen, ließ er offen ...
Noch keine Kommentare