Von sinistren "Mercy Seat"-Zeiten über die morbiden "Murder Ballads" mit PJ Harvey oder Kylie Minogue bis hin zu überbordend melodischen Klavierstücken und Ausflügen in Richtung Pop um die Jahrtausendwende - Nick Cave hat in seiner Karriere schon derart viele Stile exploriert, dass er definitiv …
Sowohl Sequel als auch Gegenentwurf zu "Skeleton Tree". Die Ambient-Klangteppiche halten sich im Hintergrund, wodurch Caves Texte und Stimme noch mehr Gewicht als im Vorgänger bekommen. Herausragendes Album, wenn man sich darauf einlässt.
Sehr schöner Text samt Exegese und Einordnung. Kompliment!
"Hollywood" - was für ein intensives Lied. Für mich der Song des Jahres. Seine Bad Seeds begleiten den Aufbruch von England nach Malibu als schattenhafter Chor zu Wydlers sanfter Percussion so zurückhaltend wie intensiv. Hammer! An Ende dieses bewegenden Liedes steht wohl weiterhin die Ungewissheit, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Doch ebenso die Gewissheit eines gemeinsamen Lebens nach dem Todesfall. Besser kann Kunst kaum sein, finde ich.
Laut dem Buddhismus-Bezug wäre der Reinkarnationsglaube naheliegend, habe die zitierte Zeile aber auch so verstanden, Frieden mit sich selbst zu schließen.
Oh mann, bin leider noch nicht dazu gekommen mir das Album in voller Gänze zu geben, aber zumindest soweit ich schon reingehört habe, hat mich das jetzt schon ziemlich geflasht. Passiert relativ selten, dass ein Album schon so früh beim Einstieg so krass nach 5 Sternen riecht.
Dachte ich auch schon häufiger bei all den internationalen Kritiker-Lorbeeren aus mindestens drei Dekaden. Aufgrund einer merkwürdigen Abzweigung in meiner Sozialisation lernte ich außerdem die Musik von PJ Harvey deutlich vor seiner kennen.
In den 90ern war Nick dementsprechend nie mehr für mich als der Typ, der halt zwischendrin mal mit Polly zusammen war und darüber hinaus Kylie Minogue ihren einen, veritablen Song kredenzte.
Obwohl vieles in eine atmosphärisch richtige Richtung bei ihm geht lässt mich auch der Cave dieses Jahrtausends über sämtliche Inkarnationen hinweg erstaunlich kalt. Ich bleib bei #teampolly.
Bei Polly? So ziemlich jedes, je nach gerade vorherrschender Stimmung. Finde die Phase von "To bring you my love" bis inklusive "Uh huh her" aber am gelungensten (mit "Let England shake" als spätem Ausreißer nach oben). Darin wiederum ist das Mittelstück - "Is this desire?" von 1998 - mein persönlicher Liebling. Habe aber auch keine Probleme, den Soundtrack of my life überwiegend mit Tracks ihrer anderen Alben zu bestücken.
Wenn Trauer in Musik gegossen werden sollte, dann klingt das so wie dieses Album. Natürlich ist es ungewohnt, ja kitschig hier und da. Erbauungs- oder Meditationsmusik liegen nah. Aber so geschmackvoll den Ton treffend und berührend war noch kein Album, dass ich je gehört habe. Vielleicht "The Boatman's Call", aber da kenne ich den Kontext nicht. Hier trauert ein Mann um seinen Sohn und verarbeitet das mit Musik. Mit dem Hintergrund im Kopf und der richtigen Muße und Zeit entfaltet das Album eine Wirkung, die ich nur in seltenen Momenten erlebt habe.
Von sinistren "Mercy Seat"-Zeiten über die morbiden "Murder Ballads" mit PJ Harvey oder Kylie Minogue bis hin zu überbordend melodischen Klavierstücken und Ausflügen in Richtung Pop um die Jahrtausendwende - Nick Cave hat in seiner Karriere schon derart viele Stile exploriert, dass er definitiv …
Sowohl Sequel als auch Gegenentwurf zu "Skeleton Tree". Die Ambient-Klangteppiche halten sich im Hintergrund, wodurch Caves Texte und Stimme noch mehr Gewicht als im Vorgänger bekommen. Herausragendes Album, wenn man sich darauf einlässt.
Sehr schöner Text samt Exegese und Einordnung. Kompliment!
"Hollywood" - was für ein intensives Lied. Für mich der Song des Jahres.
Seine Bad Seeds begleiten den Aufbruch von England nach Malibu als schattenhafter Chor zu Wydlers sanfter Percussion so zurückhaltend wie intensiv. Hammer! An Ende dieses bewegenden Liedes steht wohl weiterhin die Ungewissheit, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Doch ebenso die Gewissheit eines gemeinsamen Lebens nach dem Todesfall. Besser kann Kunst kaum sein, finde ich.
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Laut dem Buddhismus-Bezug wäre der Reinkarnationsglaube naheliegend, habe die zitierte Zeile aber auch so verstanden, Frieden mit sich selbst zu schließen.
Was für eine Schnarch-Musik...
1/5.
Langweile Pur.
Sei froh darüber, dass es dich nicht bis ins Mark trifft, wenn du das hörst. Dann scheint es dir gut zu gehen und das freut mich.
Oh mann, bin leider noch nicht dazu gekommen mir das Album in voller Gänze zu geben, aber zumindest soweit ich schon reingehört habe, hat mich das jetzt schon ziemlich geflasht. Passiert relativ selten, dass ein Album schon so früh beim Einstieg so krass nach 5 Sternen riecht.
Da ich aufs vinyl warte habe ich noch gut nen Monat zeit mich auf die Platte zu freuen...
Das freut mich für Dich.
Skeleton Tree hat mich auch schon nicht bewegt. Scheine zu dumm zu sein für diese Musik.
Dachte ich auch schon häufiger bei all den internationalen Kritiker-Lorbeeren aus mindestens drei Dekaden. Aufgrund einer merkwürdigen Abzweigung in meiner Sozialisation lernte ich außerdem die Musik von PJ Harvey deutlich vor seiner kennen.
In den 90ern war Nick dementsprechend nie mehr für mich als der Typ, der halt zwischendrin mal mit Polly zusammen war und darüber hinaus Kylie Minogue ihren einen, veritablen Song kredenzte.
Obwohl vieles in eine atmosphärisch richtige Richtung bei ihm geht lässt mich auch der Cave dieses Jahrtausends über sämtliche Inkarnationen hinweg erstaunlich kalt. Ich bleib bei #teampolly.
Welches Album darfs denn sein?
Bei Polly?
So ziemlich jedes, je nach gerade vorherrschender Stimmung. Finde die Phase von "To bring you my love" bis inklusive "Uh huh her" aber am gelungensten (mit "Let England shake" als spätem Ausreißer nach oben). Darin wiederum ist das Mittelstück - "Is this desire?" von 1998 - mein persönlicher Liebling. Habe aber auch keine Probleme, den Soundtrack of my life überwiegend mit Tracks ihrer anderen Alben zu bestücken.
Erinnert mich an Ghost Tropic von Songs: Ohia,
und ist fast so gut wie das Album von Jason Molina und seiner Band.
Wow, einfach wow! Der "alte" Nick Cave gewinnt mich mit jeder neuen Platte mehr und mehr...
Ich würde es besser ohne Texte finden...
Selten ein Album-Cover gesehen das so gut zur Musik passt.
: )
Wunderschönes Album! Vor allem "Bright Horses", "Sun Forest" und "Hollywood". 5/5
Mir egal, ob's kitschig ist. 5/5
Das ist sicher ein ganz besonderes Album. Aber oft anhören kann ich mir das nicht – zu viel Drama bei zu wenig Struktur.
https://www.peter-hamburger.de/panorama/le…
Wenn Trauer in Musik gegossen werden sollte, dann klingt das so wie dieses Album. Natürlich ist es ungewohnt, ja kitschig hier und da. Erbauungs- oder Meditationsmusik liegen nah. Aber so geschmackvoll den Ton treffend und berührend war noch kein Album, dass ich je gehört habe. Vielleicht "The Boatman's Call", aber da kenne ich den Kontext nicht. Hier trauert ein Mann um seinen Sohn und verarbeitet das mit Musik. Mit dem Hintergrund im Kopf und der richtigen Muße und Zeit entfaltet das Album eine Wirkung, die ich nur in seltenen Momenten erlebt habe.