laut.de-Kritik
Mehr als nur NWOBHM-Anbeter.
Review von Matthias BossallerAn Night Demon führt in der aktuellen Metal-Szene kein Weg mehr vorbei. Das Powertrio aus dem kalifornischen Ventura steht seit gut zehn Jahren für die unverfälschte Essenz des Heavy Metals. Umso überraschender ist es, dass Boss Jarvis Leatherby und seine Mannen mit "Outsider" dieser Tage erst das dritte Studioalbum vorlegen.
Die Band hat sich vor allem mit ihrer unermüdlichen Livepräsenz in die Herzen der Fans und Kritiker gespielt. Ein Live-Album und eine Reihe von Singles, die später auf der Kompilation "Night Of The Demon" Platz fanden, bedeuteten nicht den kommerziellen Schritt nach vorn. Mit "Outsider" soll nun der Durchbruch auf breiter Ebene gelingen.
Night Demon entschlüpfen endgültig geschickt der Rolle der ewigen NWOBHM-Worshipper und
veröffentlichen ihr bislang reifstes und abwechslungsreichstes Werk. Der Nachfolger des gefeierten "Darkness Remains" von 2017 hat zwar etwas an Rohheit und Heavyness früherer Tage eingebüßt, überzeugt aber mit perfekt ausgearbeiteten Arrangements, herausragenden Melodien und einer nachvollziehbaren Weiterentwicklung des Sounds.
Songs wie der ohrwurmmäßige Titeltrack, "Obsidian" oder "Escape From Beyond" knallen nach wie vor in bester Night Demon-Manier. Doch mehr als zuvor präsentiert sich die Band mit Stücken wie dem balladesken aber kraftstrotzenden "Beyond The Grave" oder dem atmosphärischen, leicht schmalzigen "A Wake" nachdenklich und sogar bis an den Rand der Verletzlichkeit.
Ein gutes Stück trägt dazu Leatherby mit einer rundum gelungenen Gesangsperformance bei. So melodiös und episch agierten Night Demon noch nie. Diese Seite steht der Band indes ausgesprochen gut und hebt sie auf ein neues Qualitäts-Level.
Diese Entwicklung kulminiert im abschließenden, siebeneinhalb Minuten langen "The Wrath". Flexibel hantiert die Band mit einem zerbrechlichen Start, powervollen Riffs und melancholischen Gitarren-Harmonien. Dem gehobenen künstlerischen Anspruch werden Night Demon auch mit dem inhaltlichen Konzept von "Outsider" gerecht. Leatherby erzählt eine Sci-Fi-Horrorgeschichte, in deren Verlauf der Protagonist Johnny eine unheimliche Reise durch ein Schattenreich erlebt. Kann man so machen!
1 Kommentar
Dieser harte geschmiedete Stahl ist meinen Ohren ein Wohlgefallen.
Lieder wie "Outsider" und "Escape from beyond" entfachen das innere Feuer der Krieger und spendet ihnen Mut und Zuversicht.
Auch die ganze Albumlänge ermüdet unsere tapferen Kämpfer nicht und ein musikalisches Scharmützel jagt das nächste und wird von den Barden ohne Unterlass abgefeuert.
Mögen diese Recken in jeder Schänke aufspielen und dort die Magie des heiligen Metalls unter das Volk bringen.
4/4