laut.de-Kritik

Verspielte Songs über Liebe, Rentiere, Piraten, Geister und Kaffee.

Review von

Auch wenn der erste Eindruck, den "Nive Sings!" mit "Room" hinterlässt, eher besinnlich und düster ist, macht Nive Nielsen sich kurz darauf auf den Weg durch das Land der verspielten Songs über Liebe, Rentiere, Piraten, Geister und Kaffee. Ihr nun auch international veröffentlichtes Debüt besitzt in der grönländischen Heimat der Folk-Pop-Sängerin bereits Goldstatus.

Zum Glück hat Nive Nielsen ihrem Kindheitstraum, Abenteurerin zu werden, abgeschworen und ist letztendlich doch Musikerin geworden. So kann sie ihr Talent als Songwriterin und Sängerin voll ausleben und sich ihren Ängsten vor Geistern und Käfern - und natürlich vor Geisterkäfern - musikalisch stellen.
"Where is my vacuum cleaner? I kill you, you
cold-heartet bug!
" ("Vacuum Cleaner Killer").
Zusammen mit ihren Deer Children leuchtet sie so auch die hintersten, bisher unerwähnt gebliebenen Ecken des menschlichen Gefühlskosmos aus.

Wie bereits angedeutet dreht sich das träumerisch-verspielte Rad von "Nive Sings!" auch um Allzumenschliches und Zwischenmenschliches. "Good For You" beispielsweise erzählt von Dingen, die man besser nicht tun sollte, weil sie im Endeffekt nicht nur einem selbst schaden. Dagegen hält "My Coffee Boy" mit der liebevollen Geste des morgendlichen Kaffeekochens, die dadurch verloren geht, wenn man doch lieber noch etwas weiter schlummert.

Die 14 Songs auf "Nive Sings"" bilden einen Rundumschlag in nur 41 Minuten und beschreiben so auch den schnellen Lebenswandel der jungen Grönländerin. Denn in ihrer Heimat ist sie auch eine bekannte Moderatorin von Kinder-Sendungen, hatte ihr erstes Konzert vor der Königin von Dänemark, war schon im Kino zu sehen und ist mit Indie-Größen wie The Black Keys und Wolf Parade befreundet.

Bei all den erfreulichen Klängen und den noch erfreulicheren Texten des jungen Fräuleins ist es wirklich schade, dass Santa Claus den ganzen Ruhm für Grönland einheimst. Denn ist es doch Nive Nielsen, die mit ihren Deer Children jeden noch so tristen, verregneten Apriltag versüßen kann.

Trackliste

  1. 1. Room
  2. 2. Good For You
  3. 3. Aqqusernit
  4. 4. Autoharps!
  5. 5. Pirate Song
  6. 6. Dear Leopold
  7. 7. My Coffee Boy
  8. 8. Circumstances
  9. 9. Rock'n'Roll (For Abner Jay)
  10. 10. Vacuum Cleaner Killer
  11. 11. Done & Gone
  12. 12. Winter Song
  13. 13. Uulia
  14. 14. Tuttukasik

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